Zuletzt aktualisiert: September 16, 2024
Schon immer unterlag die Arbeitswelt einem Wandel. Besonders stark zeigt sich dies seit ungefähr 240 Jahren. Zu Beginn wurde die Dampfmaschine erfunden und verbessert, wenige Jahrzehnte später erste Eisenbahnstrecken in Betrieb genommen, auf denen Waren und Personen transportiert wurden. Die industrielle Revolution sorgte für die Arbeit in Manufakturen und großen Fabriken statt unter anderem am heimischen Webstuhl, der Strom wurde erfunden, die Elektronik und erste Computer hielten Einzug. Heutzutage findet sich in fast jedem Haushalt ein Laptop oder PC, ein Smartphone oder ein Tablet.

Derzeit schreitet die Digitalisierung immer zügiger voran und führt zu deutlichen Verwerfungen im Arbeitsmarkt. Einige Berufe, die früher stark nachgefragt waren, gibt es in der Form heute schon nicht mehr. Welche Veränderungen auf uns zukommen werden und wie man sich ihnen stellen sollte, das möchten wir in diesem Beitrag erklären. Zugleich wagen wir auch einen Ausblick in die Zukunft.




Das Wichtigste in Kürze

  • Die Arbeitswelt unterliegt seit Mitte des 18. Jahrhunderts einem stetigen Wandel, der sich immer schneller vollzieht.
  • Zu den wichtigsten Faktoren für den Wandel gehören die technische Entwicklung, die demographischen Verhältnisse und vor allem auch die Globalisierung.
  • Forscher gehen davon aus, dass in den kommenden Jahren zahlreiche neue Berufsbilder entstehen. Eventuell ist auch zu erwarten, dass einige Produktionen wieder nach Europa verlagert werden (Pharmabranche).

Definition: Was versteht man unter dem Wandel der Arbeitswelt?

Wie bereits erwähnt, unterliegt die Arbeitswelt einem stetigen Wandel. Wurden bis vor etwa 200 Jahren viele Tätigkeiten von zuhause aus verrichtet, begann schon Ende des 18. Jahrhunderts in England die Industrialisierung. Arbeiter waren in langen Schichten in großen Werkhallen tätig. Oft hatten sie nur sonntags frei und von 40-Stunden-Wochen konnten sie nur träumen.

Zu den Kräften des Wandels in der Arbeitswelt gehören in der heutigen Zeit unter anderem

  • der technologische Fortschritt,
  • die demographische Entwicklung,
  • die Entwicklung des (weltweiten) Arbeitsmarktes,
  • die Stärkung der Verbraucher.

Bei früheren technologischen Revolutionen haben sich sowohl die Jobs, die Unternehmens- sowie die gesellschaftlichen Strukturen erheblich verändert. Die Digitalisierung hingegen beschränkt sich nicht auf den Bereich der Arbeit, sondern reicht bis weit in die Gesellschaft hinein. Die Automatisierung hilft dabei, deutlich an Kosten zu sparen. Gleichzeitig ist in einigen Branchen ein ortsunabhängiges Arbeiten möglich.

In vielen Branchen ist mittlerweile ortsunabhängiges Arbeiten möglich. (Bildquelle: unsplash.com / hj barraza)

Ein Beispiel: Mit der additiven Fertigung, die auch als 3D-Druck bezeichnet wird, ist es möglich, an jedem Ort der Welt benötigte Bauteile zu fertigen, sofern ein Internetanschluss, ein Laptop mit entsprechender Software und ein 3D-Drucker und Filamente vorhanden sind. Man muss dieses Bauteil also nicht beim Hersteller oder in einem Lager anfordern und dann tagelang auf die Lieferung warten, sondern kann dieses Teil selbst zu jeder Zeit in benötigter Stückzahl herstellen.

Durch die Digitalisierung fallen immer mehr Jobs weg, die Roboter und KI übernehmen können. Für ungelernte Kräfte wird es immer schwieriger, eine passende Arbeitsstelle zu finden. Einfache Helfertätigkeiten werden nur noch wenig benötigt, es sei denn, eine Investition in Roboter und KI lohnt sich hier nicht. Der technische Fortschritt macht zudem stetige Weiterbildungen unabdingbar.

Unternehmen werden verstärkt dazu übergehen, ihre Arbeitskräfte online und auch weltweit zu rekrutieren.

Dazu nutzen sie beispielsweise das Crowdsourcing und Internetplattformen wie Xing, LinkedIn und weitere. In den kommenden Jahren wird es zu einer verstärkten Nachfrage nach Jobs kommen, die eine Mitarbeit an verschiedenen Projekten und so die Gewinnung neuen Wissens ermöglichen, und das auch außerhalb einer Vollzeitbeschäftigung.

Hintergründe: Was du über den Wandel in der Arbeitswelt wissen solltest

Nicht nur die Jobs an sich, sondern auch die Arbeitszeitmodelle werden sich ändern. Da der Fachkräftebedarf enorm ist, müssen sich die Unternehmen etwas einfallen lassen, um an neue Mitarbeiter zu kommen und diese zu halten. So werden auch immer mehr Frauen nach der Elternzeit wieder in den Job einsteigen wollen, dies aber oft auf Teilzeitbasis. Immer mehr Väter entscheiden sich zudem dafür, Elternzeit zu beantragen. Diesen Wünschen werden die Unternehmen in verstärktem Maße nachgeben müssen. Denn für viele wird die Vereinbarkeit von Familie und Beruf immer wichtiger. Die Tätigkeit im Home-Office wird sich auch immer stärker durchsetzen.

Welche Veränderungen sind aktuell in der Arbeitswelt zu beobachten?

Die Unternehmer sollten schon jetzt flexibler auf die Vorstellungen ihrer Kunden reagieren. Kreative und individualiserte Produkte und Dienstleistungen werden heute vermehrt angefragt. Dies gilt sowohl für traditionelle als auch für digitale Geschäftsmodelle. Die Digitalisierung macht es zudem möglich, schnell und unkompliziert mit Talenten in Kontakt zu treten, sich mit ihnen und auch untereinander zu vernetzen und von deren Wissen und Können zu partizipieren.
Schon jetzt werden Routineaufgaben in immer stärkerem Umfang automatisiert.

Als Beispiel sei hier die Autoindustrie erwähnt, bei der etwa 95 Prozent aller Arbeitsschritte vollautomatisch erfolgen. Gleichzeitig wächst der Anteil der technikunterstützten kreativen Tätigkeiten. In Zukunft werden weiterhin Menschen gemeinsam an Problemlösungsansätzen tüfteln, aber auch neue Services bereitstellen. Wichtig ist die Mitarbeiterzufriedenheit, die ebenfalls erheblich zur Steigerung der Produktivität des Unternehmens beiträgt.

Verschiedene Erwerbsformen

Heute bereits gibt es eine Vielzahl an Erwerbsformen und flexibler Arbeitszeitregelungen in einzelnen Berufsgruppen. Dies wird sich in Zukunft noch steigern, da der Fachkräftemangel immer stärker zutage tritt. Deshalb werden sich viele qualifizierte Erwachsene ihre Arbeitsstelle aussuchen können und gewisse Benefits erwarten. Die Teilzeitarbeit wird in Zukunft weiter anwachsen, da viele Mütter nach ihrer Elternzeit zumindest einer stundenweisen Tätigkeit nachgehen wollen. Für sie hat das nicht nur den Vorteil, finanziell unabhängiger zu sein, sie sind somit auch schneller wieder auf dem aktuellen Kenntnisstand. Mancher entscheidet sich auch dazu, ein eigenes Unternehmen, beispielsweise als Freelancer oder anderweitig Selbstständiger, zu starten.

Selbstständig machen: Ideen, mit denen du dich selbständig machen kannst

Von befristeten Beschäftigungsverhältnissen und Zeitarbeit profitieren vor allem Unternehmen, die auf Auftragsspitzen flexibel reagieren müssen. Allerdings wird ein potenzieller Beschäftigter sich erst darauf einlassen, wenn er andernorts keine Arbeit findet. Gleichwohl kann die Tätigkeit in Zeitarbeit ein guter Einstieg ins Unternehmen sein, denn hier können sich die Zeitarbeitskräfte beweisen.

Viele werden sich als geringfügig Beschäftigte auf 450-Euro-Basis ein Zubrot verdienen wollen und so zum Unterhalt der Familie beitragen. Manch zukünftiger Rentner denkt ebenfalls darüber nach, etwas länger zu arbeiten, sei es nun aus finanziellen Gründen oder aus Spaß am Job.

Welche neuen Berufe entwickeln sich durch den Wandel der Arbeitswelt? Welche werden verschwinden?

Es ist zu erwarten, dass komplett neue Berufsfelder entstehen, die sowohl technische, gestalterische und organisatorische Tätigkeiten beinhalten. Da der technische Fortschritt schnell weiterentwickelt, sind Weiterbildungen in noch stärkerem Maße dringend notwendig. Diese Maßnahmen werden nicht mehr unbedingt bei Bildungsträgern vor Ort, sondern vermehrt auch Online Angeboten, beispielsweise im Rahmen von Webinaren, Online-Messen und -Kursen.

Natürlich lässt sich schwer abschätzen, wohin der Weg genau führt. Es ist aber davon auszugehen, dass die Tätigkeiten in Beratung, Innovation und Kreativität stark zunehmen werden, besonders durch die Digitalisierung. Dies macht sich beispielsweise im Online-Handel bemerkbar. Im Vergleich zu den Läden vor Ort beschäftigen Online-Shops nur wenig gut ausgebildetes Personal, sondern sorgen für Jobs im Niedriglohnbereich (Lagertätigkeit, Zustellung etc.) und im Hochlohnbereich wie in der IT, der Datenanalyse und im Management. Wer über nur mittelmäßige Qualifikationen verfügt und sich nicht stetig weitergebildet hat, wird es im Online-Handel eher schwer haben, einen Job nach ihren Fähigkeiten und Kenntnissen zu finden. Es sei denn, sie machen sich mit eigenen Ideen selbstständig.

Weniger Jobs wird es vermutlich im produzierenden Gewerbe geben, da hier mit einer noch stärkeren Automatisierung zu rechnen ist. Deshalb sollten sich Schlosser, Mechaniker, Lageristen und andere Mitarbeiter aus den verarbeitenden Gewerken und aus dem Dienstleistungssektor regelmäßig weiterbilden.

Welchen Einfluss hat die Digitalisierung auf die Arbeitswelt?

Die Digitalisierung hat einen enormen Einfluss auf die Arbeitswelt. Dies fängt schon in den Schulen an und hört bei der technischen Ausgestaltung der Arbeitsplätze im Büro, bei der Nutzung der Technik im Handwerk etc. noch längst nicht auf.

Verstand man früher unter dem Begriff Digitalisierung die Umwandlung analog vorliegender Daten in digitale Formate, so meint man heute die Ende der 1990er Jahre begonnene digitale Revolution. Sie brachte durch den Einsatz von Computern und der Nutzung des Internets einen erheblichen gesellschaftlichen Umbruch mit sich. Ein weiterer wichtiger Schritt war die Entwicklung von Smartphones.

Das Smartphone ist auch im Arbeitsalltag ein ständiger Begleiter. (Bildquelle: pixabay.com / JESHOOTS-com)

Immer öfter wird für die Digitalisierung in der Arbeitswelt der Begriff Arbeit 4.0 verwendet. Klassische Arbeitszeitmodelle wird es zumindest in der Verwaltung und in zahlreichen IT- und kreativen Unternehmen in Zukunft kaum noch geben. Kaum jemand wird einen Beruf erlernen, von 8 bis 16 Uhr im gleichen Job arbeiten und diesen bis zur Rente ausüben. Flexibilität sowohl auf Seiten der Arbeitnehmer als auch der Arbeitgeber ist bei der Arbeit 4.0 ausschlaggebend. Arbeitnehmer müssen die Bereitschaft zeigen, sich stetig weiterzubilden. Gleichzeitig werden sie beim Arbeitgeber, wenn es aufgrund der Tätigkeit möglich ist, verstärkt die Arbeit im Home-Office einfordern. Manch Selbstständiger ist auch als digitaler Nomade unterwegs, arbeitet am Strand oder in anderen Ländern, die er in der Zeit bereist, für seine Kunden.

Die Digitalisierung sorgt zudem für die Optimierung von Arbeitsabläufen, von der alle Seiten profitieren können. Bürgerinnen und Bürger können beispielsweise die örtlichen Verwaltungen online kontaktieren, Formulare ausfüllen, Anträge stellen etc.

Welche Auswirkungen hat die Digitalisierung auf die Arbeit?

Die Digitalisierung führt zu erheblichen Arbeitserleichterungen. Mussten beispielsweise Architekten ihre Bauprojekte früher von Hand zeichnen, übernehmen dies nun Computerprogramme mit Hilfe weniger Daten innerhalb von Sekunden. Grundsätzlich erleichtern immer neue Computerprogramme die Arbeitsabläufe, Angestellte können sich auf die wesentlichen Aufgaben konzentrieren.
Mitarbeiter verschiedener Produktionsstandorte können beispielsweise via Skype, Zoom etc. visuell miteinander kommunizieren. Dies gilt natürlich auch für Kontakte mit geschäftlichen Kunden.

Gleichzeitig ermöglicht die Digitalisierung ein viel flexibleres und unabhängigeres Arbeiten. Immer mehr Unternehmen bieten ihren Angestellten die Möglichkeit, ganz oder zumindest teilweise im Home-Office zu arbeiten. Via E-Mail, Messenger, Zoom, Skype etc. können die Mitarbeiter untereinander kommunizieren, ohne dass sie im Firmenbüro sitzen müssen. Sogar Konferenzen und Meetings lassen sich online durchführen. Wer im Home-Office arbeitet, profitiert vom Wegfall der teilweise langen Arbeitswege. Zugleich kann er sich das Arbeitszimmer nach eigenen Wünschen einrichten und ist auch bei der Arbeitszeit flexibel. Allerdings gilt es, im Home-Office mehr Selbstdisziplin zu üben und Eigenverantwortung zu übernehmen.

Natürlich birgt die Digitalisierung auch einige Risiken. Durch die ständige Erreichbarkeit über Smartphone, E-Mail und Messenger treten immer mehr stressbedingte Erkrankungen auf, so unter anderem Burnout und Depressionen. Aus diesem Grund ist es ratsam, dass beruflich genutzte Smartphone oder Notebook nach Feierabend regelmäßig abzuschalten. Vielleicht legen Sie sich aus diesem Grund auch ein zweites Handy zu, dessen Nummer nur die besten Freunde und enge Verwandte kennen.

Gerade wenn man im Homeoffice arbeitet ist es wichtig, genügend soziale Kontakte zu pflegen, um nicht in eine Depression abzustürzen. (Bildquelle: 123rf.com / Aleksandr Davydov)

Nicht zu unterschätzen ist auch der Datenschutz. Gerade sensible Daten erfordern einen vorsichtigen Umgang. Immer wieder versuchen Hacker, Firmeninterna auszuspionieren. Berufliches und Privates sollte man strikt trennen. Was man in den sozialen Netzwerken preisgibt, sollte man sich genau überlegen, denn das Internet vergisst nichts. Sehr oft lesen Kollegen und (potenzielle) Arbeitgeber bzw. Geschäftspartner hier mit.

Welche Auswirkungen hat die Globalisierung auf die Arbeitswelt?

Die Globalisierung hat erhebliche Auswirkungen auf den Arbeitsmarkt. Besonders stark nahm sie nach dem Fall des „Eisernen Vorhangs“ bzw. der politischen Wende 1989/1990 an Fahrt auf. Vor allem in Asien und Afrika entstanden neue Arbeitsplätze, bei denen Niedriglöhne gezahlt wurden und werden. Nationale Arbeitsnormen werden dort bei Zuliefererbetrieben auch nicht immer eingehalten. Da viele Arbeiten mittlerweile vollautomatisch bzw. mit Robotern durchgeführt werden, entstehen dort nur wenig hochwertige Arbeitsplätze, viele Stellen wurden auch hier wegrationalisiert.

Viele Unternehmen und Institutionen setzen mittlerweile stärker auf eine grenzüberschreitende Wertschöpfung. Dies betrifft sowohl

  • die Produktion,
  • die Forschung und Entwicklung,
  • das Marketing und
  • den Verkauf.

Während viele Unternehmen in Deutschland ihren Firmensitz behalten, verlagerten sie die Produktion in osteuropäische Länder oder sogar in ein Entwicklungsland, um so ihre Flexibilität zu erhöhen und einen höheren Profit einzufahren.

Von der Globalisierung der Arbeitswelt profitieren hauptsächlich reiche Länder. Sie haben viel bessere Chancen, ihre Waren zu verkaufen.

Zugleich haben reiche Länder auch die Wahl, wo sie ihre Produkte einkaufen. Deshalb müssen finanzschwächere Staaten ihre Produkte deutlich günstiger anbieten. So geschieht es, dass die Beschäftigten in den ärmeren Regionen nur einen Hungerlohn verdienen. Zugleich haben aber auch die sogenannten Schwellenländer wie China, Brasilien und Indien von der Globalisierung profitiert, und dies trotz des teilweise massiven Raubbaus an der Natur.

In Zukunft muss es das Ziel sein, die Kluft zwischen Arm und Reich zu verringern, und dies sowohl im innerdeutschen als auch im weltweiten Maßstab. Gut ausgebildete Menschen sind sehr gefragt, Geringqualifizierte oder Ungelernte hingegen sind dazu gezwungen, auch unsichere Jobs anzutreten. Ärmere Länder sollten darin unterstützt werden, eine eigene Wirtschaft aufzubauen.

Welche gesellschaftlichen Auswirkungen hat der Wandel der Arbeitswelt?

Durch den Wandel in der Arbeitswelt ist mittlerweile zumindest in Teilen ein ortsunabhängiges Arbeiten möglich. Wer in der IT-Branche, im Marketing, aber auch in klassischen Büros tätig ist, kann diese Arbeit unter bestimmten Voraussetzungen auch von zuhause aus erledigen. Viele haben sich hier auch selbstständig gemacht, bieten Beratungsdienstleistungen online oder beim Kunden vor Ort an etc.

Gleichzeitig lernen auch immer mehr ältere Menschen, mit der modernen Technik umzugehen, und wissen sie zu schätzen. So können sie auch mit Familienmitgliedern und Freunden, die weit entfernt wohnen, regelmäßig skypen, Whats Apps mit Fotografien etc. austauschen und so am Leben der anderen besser teilhaben.

Schon Kindergarten- und Schulkinder nutzen immer mehr die moderne Technik. Viele Schulen sind dazu übergegangen, Aufgaben online zu übermitteln. Gleichzeitig sollen Schüler vermehrt das Internet zur Recherche nutzen. Damit Chancengleichheit besteht, muss aber darauf geachtet werden, dass jeder Schüler die technischen Voraussetzungen hat, das Internet zu nutzen. In ärmeren Familien ist dies leider nicht immer der Fall, hier wären Leihgeräte der Schule eine Option.

Heutzutage lernen schon die Kleinsten den Umgang mit Smartphone, Tablet und co. (Bildquelle: pixabay.com / NadineDoerle)

Auf die Geschlechterrollen hat der Wandel der Arbeitswelt ebenfalls Auswirkungen. So werden nicht nur Frauen, sondern auch immer mehr Männer nach der Geburt ihres Kindes Elternzeit nehmen und später in Teilzeit arbeiten wollen. Gleichzeitig sind immer mehr Frauen bestrebt, ihr eigenes Geld zu verdienen, um vom Partner finanziell unabhängig zu sein und für die Zukunft vorzusorgen.

Gibt es wissenschaftlichen Studien zum Thema Wandel der Arbeitswelt?

Es gibt zahlreiche Studien, die sich mit dem Wandel in der Arbeitswelt beschäftigen. Wir möchten drei aus dem deutschsprachigen Raum herausgreifen.

Die Fachhochschule Flensburg hat zum Beispiel eine im Jahr 2000 abgefasste Hausarbeit von Björn Jensen veröffentlicht, die sich dem Thema „Die Globalisierung und ihre Einflüsse auf die Arbeitswelt“  widmet.

[4] Diese geht unter anderem auch auf die kulturellen, ökologischen und gesellschaftlichen Auswirkungen ein.

Das Institut für Angewandte Psychologie der Zürcher Hochschule für Angewandte Wissenschaften geht in seiner 2017 veröffentlichten Studie „Der Mensch in der Arbeitswelt 4.0“ nicht nur auf den Wandel, sondern auch auf neue Führungsansätze, die Technologie, aber auch auf Folgen der stetigen Erreichbarkeit, Veränderungen in der Lernkultur etc. ein. [5]

Werner Eichhorst und Florian Buhlmann widmeten sich in ihrer Studie dem Thema „Die Zukunft der Arbeit und der Wandel in der Arbeitswelt“.  Sie gehen darin unter anderem auf die Geschichte der Arbeitswelt, den demographischen Wandel sowie den Wandel der Berufe ein und geben auch einen ersten Ausblick in die Zukunft. [6]

Welche Veränderungen in der Arbeitswelt wird es in Zukunft noch geben?

Es ist zu erwarten, dass aufgrund der schnellen technischen Entwicklung noch zahlreiche neue Berufe entstehen, während einige Berufsbilder sicher in Zukunft von der Bildfläche fast verschwinden. Manch einer wird sie vielleicht noch als kreatives Hobby betreiben (Schmied, Hutmacher, Glasbläser, Kunsthandwerker etc.), aber sonst werden diese Arbeiten meist von Maschinen übernommen.
Durch Neuentwicklungen wie beispielsweise das Additive Manufacturing (3D-Druck) ist es möglich, mit verschiedensten Materialien unterschiedlicher Zusammensetzungen ganz individuelle Bauteile zu fertigen, und dies gerade im industriellen Einsatz binnen kürzester Zeit. Oft auch direkt vor Ort.

Aber auch in anderen Arbeitsbereichen sind zahlreiche Veränderungen zu erwarten. Hier wären nicht nur technische Neuerungen zu nennen, sondern auch eine bessere Work-Life-Balance in vielen Berufsfeldern und der Ausbau von Dienstleistungsangeboten.

Fazit

Die Arbeitswelt unterliegt einem stetigen Wandel. Angefangen bei der 1710 erfundenen ersten Dampfmaschine bis hin zu den neuen Smartphones, Tablets, Computer und (vollautomatische) Anlagen war es natürlich ein weiter Weg. Dieser nahm in den letzten Jahrzehnten deutlich an Fahrt auf.

In Zukunft werden zahlreiche neue Berufe entstehen, andere hingegen werden zumindest im deutschsprachigen Raum deutlich weniger nachgefragt sein. Da auch das Renteneintrittsalter steigt, ist es umso wichtiger, dass sich auch ältere Mitarbeiter regelmäßig weiterbilden bzw. diese Möglichkeit vom Unternehmen eingeräumt bekommen. Denn gut ausgebildete Mitarbeiter werden auch in Zukunft durch den drohenden Fachkräftemangel für die Unternehmen enorm wichtig sein.

Des Weiteren ist es auch vorstellbar, dass einige Produktionszweige wieder nach Europa oder gar nach Deutschland zurückgeholt werden. Als Beispiel soll hier die Pharmaindustrie (Stichwort: Engpässe bei Medikamenten) dienen. Es bleibt also auch in Zukunft spannend.

Weiterführende Literatur: Quellen und interessante Links

[1] https://www.deutschlandfunkkultur.de/wandel-in-der-arbeitswelt-lebenslang-lernen-aber-wie.976.de.html?dram:article_id=419582

[2] https://www2.deloitte.com/de/de/pages/innovation/contents/arbeitswelt-im-digitalen-wandel.html

[3] https://www.ulrikewinzer.com/arbeitswelt-im-wandel-recruiting-blog/

[4] https://www.grin.com/document/1264

[5] https://digitalcollection.zhaw.ch/bitstream/11475/5994/1/IAP%20Studie%20-%20Teil%202_final.pdf

[6] https://www.wko.at/site/WirtschaftspolitischeBlaetter/009_Eichhorst.pdf

Bildquelle: 123rf.com / Yuliya Tsyhub

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