Zuletzt aktualisiert: September 16, 2024
Die Berufswelt unterliegt einem stetigen Wandel. Dies macht sich auch in den Berufen selbst bemerkbar. In den 1980er Jahren war noch undenkbar, dass man Waren am PC bestellen und nach Hause liefern lassen kann, heute ist dies Standard. Auch in Zukunft wird es sicher einige Berufe geben, an die wir jetzt noch gar nicht denken. Einige Trends lassen sich allerdings schon ausmachen.

In den letzten Jahren sind durch die Digitalisierung und Globalisierung viele neue Berufe entstanden, andere wiederum sind zumindest in Deutschland fast nicht mehr vertreten. Welche Jobs die Zukunft bestimmen und welche neuen Berufe dazugehören könnten, das möchten wir in diesem Beitrag näher erläutern.




Das Wichtigste in Kürze

  • Die Digitalisierung führt dazu, dass immer neue Berufsbilder entstehen, während andere Berufe zumindest in Deutschland kaum noch nachgefragt werden.
  • Für viele Berufe gibt es noch keine speziellen Studiengänge und Ausbildungen. Grundsätzlich ist ein abgeschlossenes Studium im MINT-Bereich oder eine vergleichbare Ausbildung eine gute Grundlage.
  • Einige schon bekannte Berufsbilder werden auch in Zukunft stark nachgefragt sein, so unter anderem Pflegepersonal, Lehrer und Juristen.

Definition: Was versteht man unter Neuen Berufen?

Die weltweite Digitalisierung sorgt dafür, dass immer wieder neue Berufe entstehen. Viele dieser neuen Jobs lassen sich nur online realisieren, da sie auf das Internet bauen, haben aber durchaus einen realen Background.

So könnte etwa eine gelernte Sekretärin, die entsprechende Weiterbildungen absolviert hat, als selbstständige virtuelle Assistentin (VA) für mehrere Unternehmen arbeiten. Bürokaufleuten ist dies genauso möglich. Berufe wie Content-Manager, SEO Spezialist, Social Media Manager etc. sind allerdings erst durch die Digitalisierung entstanden. Bei diesem Prozess spricht man auch von Arbeit 4.0 bzw. New Work.

Viele neue Berufe sind im digitalen Bereich angesiedelt. (Bildquelle: unsplash.com / Alizee Baudez)

Während für einige dieser Jobs ein entsprechendes Studium vorausgesetzt wird, können andere auch von Personen ausgeübt werden, die eine vergleichbare betriebliche oder schulische Ausbildung genossen, sich weitergebildet oder auch aufgrund ihres Hobbys umfangreiche Erfahrungen gesammelt haben. Für einige neue Berufe gibt es noch keine speziellen Studiengänge oder Berufsbilder, so dass sie für Quereinsteiger prädestiniert sind.

Hintergründe: Was du über neue Berufe wissen solltest

Einige neue Berufe haben durchaus Vorbilder in der bisherigen analogen Welt. Virtuelle Assistenten waren zuvor vielleicht Assistenten der Geschäftsführung oder Sekretärinnen, Buchhalter gab es auch früher schon, seine Arbeit wird im digitalen Zeitalter durch Software erleichtert. Ganz wegfallen wird diese Tätigkeit sicher auch in Zukunft nicht.

Alle neuen Berufe haben gemeinsam, dass man sich stetig weiterbilden muss. Immer wieder kommen technische Neuentwicklungen auf den Markt, Google und andere Suchmaschinen ändern ihre Algorithmen, neue gesetzliche Vorgaben sind zu beachten und dergleichen mehr.

Welche neuen Berufe entwickelten sich in den letzten Jahren?

In den letzten Jahren haben sich einige neue Berufsbilder entwickelt. Dazu gehören beispielsweise Mechatroniker, Umweltmanager, (Online) Coachs, 3D-Druck-Experten, Fitness-Coachs, Texter, Energieberater, Sachverständige in den verschiedensten Bereiche, Gebäude- bzw. Facility-Manager. Das sind natürlich nur ein paar Beispiele, die in gewissem Umfang natürlich auch von der Digitalisierung profitieren.

Fitness Coach und Personal Trainer sind verhältnismäßig junge Berufe. Erst in den Jahren haben sie sich für die breite Masse durchgesetzt. (Bildquelle: unsplash.com / Annie Spratt)

Welche neuen Berufe entstanden durch die Digitalisierung?

Durch die Digitalisierung entstanden viele neue Berufe. Dazu gehören beispielsweise

  • Social Media Manager/Social Media Redakteure,
  • SEO Manager,
  • SEA Manager,
  • Marketing Manager,
  • Customer-Experience-Designer/Art Director,
  • IT-Security Manager,
  • Robotik Ingenieure,
  • E-Commerce Manager,
  • Content-Manager,
  • Webdesigner etc.

Welche neuen Berufe werden in Zukunft noch wichtiger werden?

Es gibt eine Vielzahl an Berufen, die heute schon nicht mehr wegzudenken sind, in Zukunft aber noch wichtiger werden. So werden auch zukünftig verstärkt Handwerker wie Zimmerer, Dachdecker, Maurer, Fliesenleger, Fensterbauer, Heizungsmonteure, Küchenmonteure, Tischler, Gas- und Wasserinstallateure, Elektriker und IT-Fachkräfte benötigt. Zu den weiteren, auch in Zukunft dringend benötigten Fachkräften gehören Alten- und Krankenpfleger, Pflegekräfte verschiedener Spezialisierungen, MTA, Arzthelferinnen, Apotheker und natürlich Ärzte verschiedenster Fachrichtungen. Jobs als Lehrer, Erzieherin und Sozialarbeiter haben ebenfalls eine große Zukunft.

Im Online-Sektor werden zukünftig unter anderem Virtuelle Assistenten, Grafik- und Webdesigner, IT-Spezialisten, Video-Produzenten, Blogger, Marketing-Experten und Kundenservice-Mitarbeiter gefragt sein.

Im Bereich der Video-Erstellung und Video-Produktion gibt es noch viel Potenzial. Berufe in diesem Arbeitsfeld werden in den nächsten Jahren noch wichtiger werden. (Bildquelle: unsplash.com / Samantha Borges)

Welche neuen Berufe gibt es für Quereinsteiger?

Für einige neue Berufe gibt es aktuell noch keine (standardisierte) Ausbildung. Sie sind somit für Quereinsteiger hervorragend geeignet. Dazu gehören beispielsweise im Online-Sektor Social Media Manager, Coach, Product Manager, Content Manager, Online Journalist, Market Reserch Analyst, IT-Systemadministrator und EDV-Berater.

Ein Quereinstieg ist unter bestimmten Voraussetzungen auch als Erzieher bzw. Berufsschullehrer möglich. Alten- und Krankenpfleger werden ebenfalls dringend gesucht, müssen aber eine entsprechende Aus- oder Weiterbildung absolvieren. Die Möglichkeit eines Quereinstiegs besteht auch bei Flugbegleitern, Zugbegleitern, Reiseleitern, Finanzplanern und Immobilienmaklern.

Welche neuen Berufe sind besonders für Frauen interessant?

Grundsätzlich lassen sich fast alle neuen Berufe von Frauen ausüben. Besonders gefragt sind im Online-Business-Tätigkeiten als Virtuelle Assistentin, Social Media Managerin, Coach, Texterin, Journalistin, SEA Managerin, Market Research Analystin, Online-Shop Betreiberin, Videoproduzentin, Projektmanagerin, Sprecherin und Webdesignerin. Da Online-Beiträge, Produktbeschreibungen, Webseiten von Unternehmen etc. erst durch Fotografien und Grafiken richtig wirken, sind auch Fotografinnen und Grafikdesignerinnen im Online-Business sehr gefragt und können hier sehr gutes Geld verdienen.

In erster Linie interessant sind diese Tätigkeiten auch deshalb, da sie sich häufig im Home-Office oder zumindest in Teilzeit erledigen lassen. Sie eignen sich deshalb auch für Frauen, die kleine Kinder haben und zeitlich unabhängig arbeiten wollen.

Viele Frauen schätzen Berufe, die sie auch im Homeoffice ausüben können, da sie dann mehr Zeit mit ihren Kindern verbringen können. (Bildquelle: 123rf.com / Evgeny Atamanenko)

Welche Ausbildungen gibt es für neue Berufe?

Zunächst einmal kann man natürlich die klassischen Ausbildungswege wie Lehre und Studium nutzen. Beispielsweise ist eine Lehre als Bürokauffrau, Industriekauffrau, Bankkauffrau, als Mechatroniker, ein Studium im Maschinen- oder Werkzeugbau, der IT etc. auch dann von großem Vorteil, wenn man später im Online Business tätig werden möchte.

Später besteht die Möglichkeit, sich durch Kurse und Lehrgänge weiterzubilden. Diese Kurse und Weiterbildungen werden mittlerweile vermehrt online angeboten. Dies ist beispielsweise für diejenigen von Vorteil, die nicht in der Großstadt, sondern eher in ländlichen Regionen leben, in denen ein solcher Kurs mangels Nachfrage aber nicht stattfinden würde. Ein renommiertes Portal für Online-Kurse aus den verschiedensten Bereichen ist Udemy.

Auf der Plattform Metalecture werden Online-Kurse verschiedener Anbieter vorgestellt und verglichen, so unter anderem auch von Universitäten aus dem In- und Ausland.

Viele neue Berufe kann man in eigenen Universitätsstudien lernen. (Bildquelle: 123rf.com / Sebnem Ragiboglu)

Wer möchte, kann sich auch für ein Studium an der Fernuniversität Hagen, am ILS oder der SGD entscheiden und dabei aus verschiedenen Fachrichtungen wählen. Es besteht auch die Möglichkeit, an einer Fernakademie einzelne Kurse oder einen Studiengang zu belegen. Regionale Bildungszentren wie Volkshochschulen und WBS Training bieten ebenfalls Aus- und Weiterbildungsmöglichkeiten für die neuen Berufe an.

Neue Berufe: Die Top 10 Berufe der Zukunft

Viele neue Berufe sind im Online Bereich anzutreffen. Einige klassische Berufe bekommen aber auch in Zukunft eine große Bedeutung. Die unserer Meinung zu den Top 10 gehörenden Berufen mit Zukunft stellen wir im Folgenden kurz vor.

Neuer Beruf Nummer 1: Social Media Manager

Unternehmen jeglicher Größe müssen in der heutigen Zeit mit den Kunden kommunizieren und ihnen einen Mehrwert bieten. Bestens dafür geeignet sind Social-Media-Kanäle wie Facebook, Instagram, Twitter, YouTube, Blogs, Snapchat, Tumblr, Xing, LinkedIn, Pinterest, Vimeo, WhatsApp, Flicks und weitere Anbieter.

Diese Plattformen müssen regelmäßig mit neuen und zugleich sinnvollen Inhalten, also Texten, Videos, Tutorials, Grafiken gefüllt werden. Dies ist Aufgabe eines Social Media Managers respektive Social Media Redakteurs.

Entweder führt er diese Arbeiten selbst aus oder delegiert sie weiter. Für die Aktivitäten in den Sozialen Netzwerken entwickelt er Strategien, erstellt Redaktionspläne und kann auch einen Teil der Beiträge selbst schreiben. Gleichzeitig analysiert er die eingeleiteten Maßnahmen und führt Optimierungen durch. Ihm kommt oft auch die Aufgabe zu, Kooperationen mit anderen Firmen, Bloggern etc. einzugehen, um die Reichweite bzw. Nachfrage zu erhöhen.

Wer in diesem Job tätig werden möchte, sollte schon über einige Erfahrungen im Erstellen von Texten, Video-Anleitungen und in der Moderation von Foren bzw. Gruppen, in der Bildbearbeitung und in der Suchmaschinenoptimierung besitzen. Ein Studium oder eine Ausbildung in den Bereichen Online-Journalismus, Medienwissenschaften, Marketing, Informatik etc. ist von Vorteil. Gute Englischkenntnisse werden meist ebenfalls vorausgesetzt.

Ein Social Media Manager koordiniert und befüllt verschiedene Social Media Kanäle einer Firma oder einer Person. (Bildquelle: pixabay.com / Pexels)

Neuer Beruf Nummer 2: Online-Marketing Manager

Marketing Manager sind, egal ob sie online oder offline Projekte betreuen, für die konzeptionelle und die grafische Umsetzung der geplanten Werbemaßnahmen zuständig. Gleichzeitig entwerfen sie Strategien zur Weiterentwicklung einer Marke sowie für das Produktmarketing. Die weiteren Aufgaben eines Online-Marketing-Managers liegen in der Konzeption von Direktmarketing-Kampagnen, in der Kooperation mit anderen Unternehmen, in der Neukundenwerbung und in der Formulierung von Kundenbriefings.

Dabei ist er nicht nur als Content Redakteur tätig, zu seinen Aufgaben kann auch die Durchführung von Events gehören. Weitere Aufgaben können die Erstellung von Marktanalysen, das Aufspüren neuer Trends und die Analyse der aktuellen Konkurrenz sein.

Für diese Tätigkeit ist ein Marketing-, BWL oder ein Studium der Wirtschaftswissenschaften eine gute Grundlage. Eine Berufsausbildung im kaufmännischen Bereich mit entsprechenden Weiterbildungen ist gegebenenfalls auch ausreichend. Auf jeden Fall sollten Erfahrungen bzw. Kenntnisse in den Bereichen Marketing, PR und Branding vorhanden sein.

Neuer Beruf Nummer 3: Der SEO-Spezialist

Global Player wie Google, Facebook, Instagram etc. ändern und verfeinern stetig ihre Algorithmen. Der Benutzer bekommt somit nur angezeigt, was von der Mehrheit als relevant eingestuft wurde. Auf organische Weise tauchen Unternehmen immer seltener auf Seite 1 in den Suchergebnissen auf. SEO Spezialisten bilden sich regelmäßig weiter und kennen die neuesten Algorithmen. Sie wissen also, worauf es ankommt, um in den Suchmaschinen auf den oberen Plätzen zu ranken.

Dazu analysiert er die Suchmaschinenfreundlichkeit der Webseiten, sucht und bewertet passende Keywords und optimiert die Texte inklusive Überschriften und Meta-Tags. Gleichzeitig ist er für den Linkaufbau zuständig.

Wer als SEO Spezialist tätig werden möchte, sollte ein Marketing-, Medieninformatik-, Wirtschaftsinformatik-, BWL- oder Germanistikstudium bzw. eine vergleichbare Ausbildung abgeschlossen haben. Die gängigsten SEO-, Keyword- und Webanalyse-Tools sollten SEO Spezialisten genauso gut einsetzen können wie Google- und Adobe Analytics. HTML-Kenntnisse sind von großem Vorteil.

Neuer Beruf Nummer 4: Customer-Experience-Designer

Der Customer-Experience-Designer fertigt unter anderem visuelle Darstellungen für Webseiten, Blogs und Online-Shops an, die beispielsweise auf Umfragen zur Kundenzufriedenheit und auf Webseite-Usability-Analysen basieren. Gleichzeitig sorgt er für die passende Kundenansprache, indem er Mock-ups und Wireframes für die Darstellung von Kundenerlebnissen nutzt. Eine optimale Verschmelzung des Online-Shops, der mobilen Applikationen und der In-Store-App ist sein Ziel. Zu seinen Aufgaben gehören auch die Erstellung sogenannter Customer Journeys und digitaler Touch-Points.

Um als Customer-Experience-Designer tätig werden zu können, sind ein Studium in den Bereichen Mediendesign, Grafik, Kommunikationsdesign, Interaction Design oder eine ähnlich gelagerte Ausbildung von Vorteil. Allerdings können auch Quereinsteiger, die sich selbst dieses Wissen angeeignet haben, in diesem Bereich gute Arbeit leisten.

Neuer Beruf Nummer 5: Der Softwareentwickler

Softwareentwickler bzw. Programmierer sind für die Erstellung und Testung von Systemsoftware und Anwendungsprogrammen zuständig. Gleichzeitig passen sie bereits vorhandene Softwareprodukte individuell für das Unternehmen an, konzipieren Softwarebausteine und überprüfen das Systemdesign auf verschiedene Kriterien. Sie können zudem Schnittstellen zu anderen Systemen bzw. Komponenten festlegen, die Datenstrukturen bestimmen, Algorithmen entwerfen und Programme in anderen Programmiersprachen abfassen. Sie sind für die Gestaltung von Benutzeroberflächen und die Implementierung von Bausteinen zuständig. Zugleich sind sie an Systemtests, Schulungen und an der Erstellung von entsprechenden Unterlagen beteiligt.

Software Entwickler und Programmierer haben sich bei der Nutzung mobiler Endgeräte auf die Entwicklung webbasierter Apps und deren Pflege spezialisiert und sorgen für eine benutzerfreundliche Oberfläche. Der Kunde soll die App intuitiv nutzen können.

Es gibt zahlreiche Studienfächer, die später eine Tätigkeit als Softwareentwickler ermöglichen können. Dazu gehören ein Studium der Informatik, der Elektrotechnik, der Wirtschafts- oder Medieninformatik, der Kybernetik, der Mathematik, des System Engineerings und der Computerlinguistik. Auch für Quereinsteiger, die internetaffin sind und sich umfangreiches Programmierwissen selbst oder in Kursen beibrachten, ist diese Tätigkeit durchaus interessant.

Um Software Entwickler zu werden, bieten sich verschiedene Studien an, z.B. Informatik oder Computerlinguistik. (Bildquelle: unsplash.com / Kaitlyn Baker)

Neuer Beruf Nummer 6: Data-Scientist

In jedem Unternehmen werden umfangreiche Daten gewonnen. Der Data-Scientist soll diese Daten aus verschiedenen Abteilungen zusammenführen, auf deren Basis umfangreiche Analysen vornehmen und Modelle erstellen, aus denen er dann wiederum konkrete Handlungsempfehlungen ableitet. Seine Arbeit präsentiert er unter anderem dem Management. Gleichzeitig entwickelt er Lösungen, die der Kundensegmentierung bzw. Bestandsoptimierung dienen, und fertigt Machbarkeitsanalysen an.

Voraussetzung für diese Tätigkeit ist meist ein Studium der Mathematik bzw. Informatik, bestenfalls ergänzt um den Bereich Statistik, oder der Data Science. Wirtschaftsinformatiker und -ingenieure sind für diese Tätigkeit ebenfalls prädestiniert. Der Data-Scientist muss Programmiersprachen beherrschen und Datenbanksysteme kennen.

Neuer Beruf Nummer 7: E-Commerce-Manager

Schon seit Ewigkeiten gibt es Einkaufsmanager. Waren diese früher nur für Einzelhandelsunternehmen, Filialketten, Baumärkte, Möbelhäuser und Versandhändler tätig, so hat sich deren Tätigkeit auch auf das Online-Geschäft ausgeweitet. Hier werden sie als E-Commerce-Manager und alternativ als Category Manager bezeichnet. Sie sind für die Optimierung des Sortiments verantwortlich, führen dazu Analysen des Marktes und der Konkurrenz durch, beobachten Trends, die eigenen Verkaufszahlen und integrieren auf dieser Datenbasis neue Produkte in den Shop, während sie wenig gefragte Artikel auslisten.

Um neue Kunden zu erreichen und die Zielgruppen besser zu bedienen, plant er Aktionen, führt aber auch Verhandlungen mit Lieferanten und gibt Marktforschungsstudien in Auftrag. Gerade bei kleinen Anbietern ist er auch für die Webseite des Online-Shops zuständig.

Um diesen Job ausüben zu können, ist ein Studium der BWL oder alternativ eine kaufmännische Ausbildung wünschenswert. Er sollte Selbstsicherheit ausstrahlen, kommunikationsstark und online-affin sein.

Neuer Beruf Nummer 8: KI-Spezialist

In der Wirtschaft setzt man immer stärker auf Künstliche Intelligenz (KI). Die Maschinen können mit der KI effektiver arbeiten und so für mehr Umsatz sorgen. Mit ihr kannst du dich in verschiedenen Berufen auseinandersetzen. Hier unterscheidet man zwischen den Bereichen

  • Machine Learning,
  • Robotik und
  • Sprachtechnologie.

Beim Machine Learning stattet der Informatiker die KI mit so viel wie möglich Daten aus, beispielsweise zu Fehlern. So lernt sie schneller, Fehler zu vermeiden. In der Industrie kommen immer mehr Roboter zum Einsatz. In der Robotik benötigst du viel technisches Wissen, denn du bist nicht nur für den Bau der Roboter zuständig, sondern auch für deren Programmierung und Training. Spezialisten für Sprachtechnologie haben unter anderem die Sprachbox Alexa entwickelt.

Um KI-Spezialist zu werden, ist ein Studium der Informatik oder einer ähnlich gelagerten Fachrichtung von Vorteil. Viele haben sich das KI-Wissen aber auch in der Praxis angeeignet, nachdem sie einen anderen Studiengang absolviert oder eine Lehre abgeschlossen hatten. Bisher gibt es nur wenige Studiengänge, die direkt auf KI zugeschnitten sind.

Der Bereich der künstlichen Intelligenz wird in den kommenden Jahren noch wichtiger werden. (Bildquelle: unsplash.com / Franck-V)

#9 Jurist

Auf den letzten beiden Plätzen haben wir keine neuen Berufsbilder aufgelistet, sondern tatsächlich eher klassische Berufe. Doch auch in klassischen Berufen ändern sich die Anforderungen stark.

Gesetzliche Vorgaben gilt es auch im Zeitalter der Digitalisierung einzuhalten. Unternehmern stellt sich unter anderem die Frage, welche Kundendaten gespeichert und eventuell ausgewertet werden dürfen. Auch viele rechtliche Fallstricke gilt es dabei zu beachten. Jedes Unternehmen benötigt seine eigenen AGB, muss eine Datenschutzerklärung auf der Webseite veröffentlichen, Patente anmelden und eventuell Lizenzen erwerben bzw. vergeben. Gerade durch die Digitalisierung gibt es viele juristische Grauzonen, welche von einem Juristen einzuschätzen sind. Weitere wichtige Punkte sind das Urheberrecht, eventuelle Nutzungsrechte, das Arbeitsrecht, Verträge mit Kunden und Geschäftspartnern, E-Commerce und vieles mehr.

Voraussetzung für die Tätigkeit als Jurist ist ein abgeschlossenes Studium der Rechtswissenschaften oder des Wirtschaftsrechts sowie zumindest das erste juristische Staatsexamen.

Umfangreiche Kenntnisse im IT- und Datenschutzrecht sind genauso unerlässlich wie im IT-Dienstleistungsbereich, E-Commerce, Vertragsrecht und Arbeitsrecht.

Neuer Beruf Nummer 10: Pflegekraft

Pflegekräfte bzw. Pflegefachleute sind schon heute stark gefragt. Dies wird sich noch zuspitzen. Sowohl in der Kranken- als auch in der Altenpflege werden qualifizierte Pflegekräfte händeringend gesucht. Bedacht werden muss, dass die Tätigkeit sehr anstrengend ist und einiges abverlangt. Je nach Arbeitgeber sind Schicht- und Wochenenddienste zu leisten.

Pflegefachleute werden sowohl in der Kranken-, Kinderkranken- und Altenpflege ausgebildet. Sie assistieren den Ärzten, führen ärztliche Anordnungen durch und dokumentieren die Patientendaten. Sie erhalten eine dreijährige Ausbildung an Berufsfachschulen bzw. Pflegeschulen. Im letzten Drittel der Ausbildung können sie entscheiden, ob sie ihre Ausbildung als Pflegefachmann/-frau weiter fortsetzen oder sich auf den Bereich Gesundheits- und Kinderkrankenpfleger/in oder Altenpfleger/in spezialisieren wollen. Auch zu einem späteren Zeitpunkt ist eine Ausbildung in der Pflege möglich.

Fazit

Es gibt zahlreiche Berufe, die eine große Zukunft haben werden. Nur einige davon konnten wir hier aufführen, Allein im Bereich der Künstlichen Intelligenz gibt es zahlreiche Spezialisierungen, genauso im Bereich des Online-Marketings, der gesamten Digitalisierung, aber auch in klassischen Berufen wie der Pflege und der Lehrerschaft. Gerade an Schulen wird die Digitalisierung hoffentlich weiter voranschreiten. Viele Lehrkräfte werden sich auf diesem Sektor weiterbilden müssen. Sehr sinnvoll ist es, wenn sie hier von Fachkräften, beispielsweise von Seiteneinsteigern aus dem Bereich des Ingenieurwesens, der IT und auch dem kaufmännischen Sektor unterstützt werden.

Die Digitalisierung wird zukünftig einen noch größeren Einfluss auf die Arbeitswelt haben. Dies fängt im Handwerk an, wo Bauzeichnungen, Arbeitsvorgaben, Lagerbestände, Kostenvoranschläge digital erstellt und von jedem Gerät abgerufen werden können, und hört bei der Robotik und der Pflege, die auch verschiedene technische Systeme nutzt, noch lange nicht auf. Patientendaten und -bilder können heutzutage online zu Spezialisten übermittelt werden, die dann Therapieempfehlungen aussprechen. Um diese Möglichkeiten anbieten zu können, bedarf es nicht nur Softwarelösungen, sondern auch einer hervorragenden technischen Ausstattung und digitalen Infrastruktur.

Weiterführende Literatur: Quellen und interessante Links

[1] https://berufenet.arbeitsagentur.de/berufenet/faces/index?path=null

[2] https://karrierebibel.de/trendberufe/

[3] https://www.schleswig-holstein.de/DE/Landesregierung/Themen/BildungHochschulen/LehrkraefteSH/QuerSeiteneinstieg/querSeiteneinstieg_node.html;jsessionid=26E67D1BC8684B446355281A5419EAAB.delivery1-replication

[4] http://weltderchancen.de/digitale-berufe/

[5] https://www.edukatico.org/de/online-kurse

Bildquelle: pixabay.com / Anrita1705

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