Zuletzt aktualisiert: September 16, 2024

Du möchtest als Produktmanager arbeiten und weißt nicht, was dich dabei genau erwartet? Oder welche Ausbildung für die Arbeit als Produktmanager notwendig ist? Dies ist verständlich, da es zwei Arten von Produktmanagement gibt und auch die Ausbildungswege unterschiedlich sein können.

In unserem Beitrag zu Produktmanager erhältst du alle wichtigen Informationen rund um Produktmanager. Wir erklären dir, welche Arten es von Produktmanagement gibt, wie die Ausbildung zum Produktmanager aussieht, welche Aufgabengebiete umfasst sind und wo man arbeiten kann. Ebenfalls wird auch erwähnt wie viel man als Produktmanager verdienen kann.




Das Wichtigste in Kürze

  • Produktmanager werden von allen Branchen gesucht. Jedoch gibt es keine explizite Ausbildung zum Produktmanager. Daher ist der Einstieg in den Job nur als Quereinsteiger möglich.
  • Produktmanager haben die Aufgabe, bei der Entwicklung und Vermarktung des Produkts zu helfen, um dieses am Markt zu etablieren. Dies geschieht über die gesamte Lebensdauer des jeweiligen Produkts oder der jeweiligen Dienstleistung.
  • Die Gehaltsaussichten eines Produktmanagers können stark variieren. Da es darauf ankommt, welcher Arbeitgeber es ist, welche Größe das Unternehmen hat und wie die Auftragslage aussieht.

Glossareintrag: Der Begriff Produktmanager im Detail erklärt

Damit du umfassende Informationen zum Thema Produktmanager erhältst, haben wir für dich die wichtigsten Informationen in den folgenden Abschnitten zusammengefasst. So werden die wichtigsten Fragen zum Thema bearbeitet und du weißt worauf es ankommt, wenn du dich für die Arbeit als Produktmanager interessierst.

Was ist ein Produktmanager?

Anfangs ist es wichtig zu wissen, was unter dem Begriff Produktmanagement zu verstehen ist, da dies ein Überbegriff zum Produktmanager darstellt. Beim Produktmanagement handelt es sich um eine Funktion im Unternehmen, welche sich um die Planung, Steuerung und Kontrolle von Produkten aber auch Dienstleistungen während des Produktlebenszyklus von der Marktreife bis hin zum Ausscheiden aus dem Markt befasst.(1)

Unter dem Produktlebenszyklus versteht man den Zeitraum des Prozesses der Markteinführung eines Produktes bis zu der Herausnahme aus dem Markt beziehungsweise dem Ausscheiden aus dem Markt. Kurz gesagt, es handelt sich um die Lebenszeit des Produkts.

Die Marktreife ist ein Messfaktor, der anzeigt, ob ein Produkt oder eine Dienstleistung den Anforderungen des relevanten Marktes entspricht und von den Käufern akzeptiert wird.

Der Produktmanager selbst, wird oft auch als Product Manager, oder auch Product Owner bezeichnet und übernimmt die Aufgaben des Managementprozesses einzelner Produkte eines Produktprogrammes oder auch Sortiments.

Welche Aufgabengebiete haben Produktmanager?

Wie bereits in der Definition erwähnt, besteht die Aufgabe eines Produktmanagers darin, ein Produkt oder Produktgruppe abteilungsübergreifend zu managen und erfolgreich am Markt zu etablieren.

Daher obliegt dem Produktmanager die strategische Verantwortung. Dadurch fallen Aufgaben wie die Erstellung von Marketingkonzepten, die Positionierung des Produkts am Markt sowie die Betreuung des Produkts über alle Lebenszyklen hinweg in den Bereich des Produktmanagers.

Produktmanager arbeiten immer mit mehreren Abteilungen zusammen.

Um abteilungsübergreifend arbeiten zu können, ist einer der wichtigsten Aufgaben des Produktmanagers, die verschiedenen Unternehmensbereiche, die gemeinsam für das Produkt verantwortlich sind, zu koordinieren und das Unternehmen bei den wichtigsten Entscheidungen rund um den Markt und den Kunden zu beraten und unterstützen.

Weiters beschließt der Produktmanager dann gemeinsam mit der Marketingabteilung und dem Controlling, beispielsweise welche Preise und Bedingungen für das Produkt am Markt entsprechen.

Weitere Schnittstellen beziehungsweise Abteilungen im Unternehmen, mit dem auch ein Produktmanager zusammenarbeitet, sind die Planung und Entwicklung, die Herstellung und der Vertrieb sowie die natürliche Unternehmensführung. Kurz gesagt, sind die Aufgaben des Produktmanagers koordinativ sowie organisatorischer Art.

Insgesamt kann man sagen, dass Produktmanager für fünf große Aufgabenbereiche zuständig sind, die in der folgenden Auflistung mit den klassischen Anforderungen an Produktmanagern dargestellt werden.(2)

  • Begleitung der Produktentwicklung: interdisziplinäres Denken
  • Vorbereitung und Durchführung der Markteinführung: systematische Arbeitsweise
  • laufende Produktbetreuung: Kreativität
  • Marktbeobachtung: Flexibilität
  • Produktcontrolling: Begeisterungsfähigkeit

Der Produktmanager ist beispielsweise an der Erstellung von Marketingplänen und der Umsetzung dieser Pläne im Aufgabenbereich der laufenden Produktbetreuung beteiligt. Weiters ist ein Produktmanager auch für die Beobachtung der Mitbewerber aber auch für die Erkennung von neuen Trends zuständig.

Ebenso ist ein Produktmanager aber auch für die Auswertung der beobachteten Daten zuständig sowie für die Budgetierung verantwortlich, die im Bereich des Produktcontrolling liegt.

Produktmanager werden viele gesucht, Sie sind vor allem für die Betreuung des Produkts über den gesamten Lebenszyklus zuständig. Von der Entwicklung des Produkts bis hin zum Ausscheiden des Produkts aus dem Markt. (Bildquelle: airfocus / Unsplash)

Typische Aufgaben, die Produktmanager erfüllen sind daher die Bewertung, Entwicklung sowie Verbesserung von bestehenden Produkten und Leistungen. Der Entwurf neuer Produktkonzepte durch Auswertung von Daten und Statistiken. Aber auch die Testung von Prototypen und die Durchführung von Verbesserungen und Korrekturen an den Prototypen.

Die klassischen Anforderungen, die an Produktmanager gestellt werden, sind beispielsweise interdisziplinäres Denken. Hierbei ist es wichtig, dass ein Produktmanager nicht nur auf einem Bereich fokussiert ist, sondern auch andere Disziplinen zu beachten. Beispielsweise sollte man hier die Sprache, Anliegen und die Erwartungen von verschiedenen Anspruchsgruppen verstehen und damit umgehen können.

Die Aufgaben des Produktmanagers kann man aber auch in folgende 3 Bereiche gliedern:

  1. Im Marketing: Hierbei spielen vor allem die Planung des Prozesslebenszyklus, die Vermarktung des Angebots und die Marktanalyse sowie Marktbeobachtung eine große Rolle.
  2. Im Vertrieb: Hier ist Reporting für den wirtschaftlichen Produkterfolg besonders wichtig. Weiter ist die Entwicklung vertriebsunterstützender Materialien wie Produktbroschüren wichtig, sowie die Produktpräsentationen für Kunden und die Schulung des Customer Service.
  3. Im Development: Hierbei ist die Beteiligung an der Produktentwicklung, die technische Weiterentwicklung des Produkts und die Nutzung von Tools und Programmen wie beispielsweise SAP wichtig.

Eigenschaften und Fähigkeiten, die ein Produktmanager in der Persönlichkeit aufweisen sollte, sind folgende:

  • Fleiß
  • Belastbarkeit
  • Genauigkeit
  • Zuverlässigkeit
  • professionelles Arbeiten unter Stress
  • zielorientiertes sowie analytisches Denken
  • technisches Verständnis
  • kommunikative Kompetenzen wie die Fähigkeit zur kompetenten Beratung und Betreuung von Kunden
  • Durchsetzungskraft
  • sowie Reisebereitschaft.

Weiters sollten sich Produktmanager durch eine systematische Arbeitsweise, Kreativität, Flexibilität aber auch durch Begeisterungsfähigkeit auszeichnen. Dies sind persönliche Skills, die ein Produktmanager aufweisen sollte.

Welche Arten von Produktmanagement gibt es?

Beim Produktmanagement gibt es zwei Arten. Einerseits gibt es das strategische Produktmanagement, andererseits das technische Produktmanagement. Je nachdem in welcher Art man arbeitet, können die Aufgaben und Anforderungen, welche vorhin dargestellt wurden, variieren.

Vorgehen des strategischen Produktmanagements:

  • Informationsanalyse
  • Marktanalyse
  • Unternehmensanalyse
  • Zielfestlegung und Produktstrategie
  • Innovation und Ideengenerierung
  • Businessplan
  • Erarbeitung eines Konzepts
  • Koordinierungs- und Optimierungsmaßnahmen

Vorgehen des technischen Produktmanagements:

  • Marktanalyse
  • Unternehmensanalyse
  • Zielfestlegung und Produktstrategie
  • Wirtschaftlichkeitsanalyse
  • Innovation und Ideengenerierung
    Businessplan
  • Anforderungsbewertung / Requirements Raiting
  • Produktentwicklung (3)

Beide Vorgangsarten sind sich prinzipiell sehr ähnlich. Jedoch gibt es Unterschiede. Im strategischen Produktmanagement spielt die Informationsanalyse beispielsweise eine größere Rolle, da ausreichend Informationen vorhanden sein müssen. Weiters ist im strategischen Produktmanagement der Schwerpunkt der Koordination und Optimierung verstärkt.

Beim technischen Produktmanagement ist die Anforderungsbewertung oder auch Requirements Rating ein essenzieller Bestandteil. Hierbei werden die Informationen aus dem strategischen Produktmanagement übernommen und eine Reihenfolge der wichtigsten Daten wie beispielsweise die Anzahl evaluierender Kunden, potenzielle Kunden, Bestandskunden in der Wichtigkeit geordnet.

Beide Arten von Produktmanagement gehören dennoch zusammen und bauen aufeinander auf.

Wie werde ich ein Produktmanager?

Eine klassische Ausbildung zum Produktmanager gibt es nicht. Daher arbeiten nur Quereinsteiger, die ursprünglich etwas anderes gelernt haben als Produktmanager. Jedoch gibt es einige Möglichkeiten an Ausbildungen, die ideal sind, um in den Beruf des Produktmanagers einzusteigen.

Produktmanager verbinden fundierte Kenntnisse aus verschiedenen Branchen wie beispielsweise Technik, Tourismus sowie Medienbranchen. Daher ist eine kaufmännische Ausbildung aber auch schulische Ausbildungen oder eine Lehre ein guter Einstieg.

Weiters kann man aber auch durch ein Studium an einer Fachhochschule oder Universität absolvieren und dann den Beruf des Produktmanagers ergreifen. Hierfür eignen sich folgende Studiengänge wie BWL (Betriebswirtschaftslehre) mit Schwerpunkt Marketing, VWL (Volkswirtschaftslehre), Jura, Wirtschaftswissenschaften, Managementstudiengänge sowie die Naturwissenschaften, sehr gut.

Die Arbeit als Produktmanager ist weiters auch mit weiteren Entwicklungschancen verbunden. So können Produktmanager beispielsweise die Leitung des Produktmanagements übernehmen oder auch zum Marketingmanager, Bereichsleiter oder Verkaufsmanager aufsteigen.

Wie viel verdient man als Produktmanager?

Die Gehaltsaussichten des Produktmanagers können sehr unterschiedlich sein. Hierbei spielen mehrere Faktoren eine Rolle wie beispielsweise der Arbeitsort, die Größe des Arbeitgebers, das Auftragsgebiet und die vorhandene Berufserfahrung.(4)

Da die verschiedenen Ausbildungsmöglichkeiten und Verantwortungsbereiche sowie Aufgabenbereiche von Produktmanager stark variieren, kommt es weiters zu unterschiedlichen Einkommen.

Meist beträgt das monatliche Bruttogehalt eines Produktmanagers, der keine Verantwortung über ein Team hat zwischen 3.000 und 4.500 Euro. Mehr verdienen allerdings Produktmanager, die eine Personalverantwortung haben und somit ein Team verantworten. Hierbei liegt das monatliche Bruttogehalt zwischen 4.500 und 6.300 Euro.

Wo kann ich als Produktmanager arbeiten?

Produktmanager sind in vielen Branchen gefragt. Daher suchen alle Branchen, in denen Produkte aber auch Dienstleistungen angeboten sowie weiterentwickelt werden nach Produktmanager. Beispiele für Branchen sind:

  • Ingenieurwesen
  • Pharma
  • Medizin
  • Medizintechnik
  • IT
  • Medien
  • Elektronik
  • Internet
  • Sales

Als Produktmanager kann man kurz gesagt in allen Branchen arbeiten. Jedoch ist meist eine Ausbildung im Bereich der jeweiligen Branche empfehlenswert.(5)

Fazit

Als Produktmanager hat man eine große Auswahl an Jobs. Da fast alle Branchen nach Produktmanagern suchen. Jedoch gibt es keine direkte Ausbildung zum Produktmanager. Daher gibt es zu wenig Produktmanager, wodurch die Aussichten einen Job zu bekommen sehr gut sind.

Wenn man als Produktmanager arbeitet, hat man auch die Auswahl in welchem Bereich man tätig sein will. Beispielsweise kann man im Marketing oder Vertrieb oder auch im Bereich Development als Produktmanager arbeiten. Weiters verdienen Produktmanager nicht allzu schlecht. Hierbei gibt es auch die Auswahl, ob man die Verantwortung für ein Team übernimmt oder nicht. Je nachdem wie viel Verantwortung man trägt variiert auch das Gehalt.

Weiterführende Literatur: Quellen und interessante Links

[1] https://www.zhaw.ch/storage/sml/institute-zentren/imm/studien/Studie-Swiss-Product-Management-2014.pdf

[2] https://www.researchgate.net/publication/324829293_Industrie_40_und_resultierende_Anforderungen_an_das_Produktmanagement_Theorie_und_Empirie

[3] https://www.deutsche-fachpresse.de/fileadmin/fachpresse/upload/bilder-download/publikation/branche/Zusammenfassung__Produktmanagement2.0.pdf

[4] https://www.productfocus.com/wp/wp-content/uploads/2020/04/Product-Focus-Marktstudie-2020-Produktmanagement-und-Produktmarketing.pdf

[5] https://madoc.bib.uni-mannheim.de/42395/1/M102_Organisation%20des%20Produktmanagement.pdf

Bildquelle: Zan / unsplash

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