Zuletzt aktualisiert: September 16, 2024
Die berufliche Alltag kann viele Herausforderungen mit sich bringen. Ein neuer Job, neue Gesichter und ein neues Arbeitsumfeld –  um einen möglichst effizienten Arbeitsablauf zu garantieren dürfen jene Faktoren unter keinen Umständen zum Stolperstein werden. Ein rasches Zurechtfinden ist nicht nur notwendig, sondern wird auch stillschweigend vorausgesetzt.

Wird ein Job angenommen, können jedoch nicht nur diese Aspekte Herausforderungen mit sich bringen. Wird das Gehalt nicht auf monatlicher Basis oder anderweitig ungewöhnlich ausgezahlt, sind die eigenen Verdienste oft mit Fragezeichen verbunden. Um diesbezüglich Klarheit zu schaffen, erweisen sich monatlich hochgerechnete Werte oft als bessere Orientierungshilfen.




Das Wichtigste in Kürze

  • Ein Monatslohn ist eine regelmäßige, finanzielle Vergütung. Sie goutiert jene Arbeitsleistung, die über den Zeitraum von vier Wochen geleistet wurde.
  • Die Höhe des Monatslohn kann durch viele Faktoren beeinflusst werden. Die Qualifikation und Risikobereitschaft sind beispielsweise zu erwähnen.
  • Der Monatslohn kann einfach anhand der stündlichen Vergütung berechnet werden. Dafür ist die Anzahl der geleisteten Stunden und die Höhe des Brutto-Stundenlohns entscheidend.

Definition: Was ist der Monatslohn?

Beim Monatslohn handelt es sich um eine Vergütung, die in regelmäßigen Abständen für laufende Arbeitsleistung gezahlt wird. Wie vom Namen abzuleiten ist, erfolgt die Zahlung entweder am Beginn oder Ende des entsprechenden Kalendermonats. Eine solche Form der Entlohnung  existiert in der Regel nur für festangestellte, zumindest befristet tätige Arbeitnehmer.

Grundsätzlich kann hier zwischen einem Brutto- und Nettolohn unterschieden werden.

Der erstgenannte Wert beinhaltet noch die erforderlichen Abgaben, welche in steuerlicher Form dem Staat überlassen werden. Die Höhe des jeweiligen Monatslohns wird anhand mehrerer Faktoren bestimmt, welche wir dir in weiterer Folge ebenfalls noch etwas näher erläutern wollen.

Bei der Berechnung des Monatslohns musst du zwischen deinem Brutto- und Nettolohn unterscheiden. (Bildquelle: pixabay / analogicus)

Ratgeber: Fragen, mit denen du dich in Zusammenhang mit der Monatslohnberechnung befassen solltest

In Kombination mit der Berechnung des Monatslohnes treten oft mehrere Fragen gleichzeitig auf. Um dir diesbezüglich die entsprechende Informationsbasis zu ermöglichen, wollen wir die einzelnen Problemstellungen im Anschluss detaillierter ausführen.

Welche Faktoren beeinflussen den Monatslohn?

Der Monatslohn ist grundsätzlich keine einheitliche Angelegenheit. Wie hoch deine regelmäßige Entlohnung ausfällt, wird anhand mehrerer Faktoren bestimmt. Auf die wichtigen Parameter in diesem Zusammenhang wollen wir nun etwas genauer eingehen.

Branche

Jede einzelne Industrie ist mit einem unterschiedlichen Marktwert ausgestattet. Dieser ist im wesentlichen durch Parameter wie deren Wachstumspotenzial, des notwendigen körperlichen und mentalen Aufwands, der erforderlichen Bildung und zahlreichen weiteren Faktoren definiert. Diese Aspekte bilden auch die Grundlage für die Verhandlungsbasis.

In Deutschland werden branchenübliche Mindestgehälter nämlich im sogenannten Tarifvertrag festgelegt. Vereinigungen, die jeweils Arbeitnehmer und Arbeitgeber der betreffenden Industrie repräsentieren, versammeln sich regelmäßig um notwendige Anpassungen vorzunehmen. Die Gültigkeit für Lohn- und Gehaltstarifverträge sind nur auf ein Kalenderjahr beschränkt, bevor neue Sitzungen erforderlich werden. In diesem Fall ist allerdings auch eine wichtige Tücke zu erwähnen: Die festgelegten Grundlöhne sind nur für jene Arbeitgeber gültig, die der entsprechenden Gewerkschaft angehören. Ist dies nicht der Fall, muss sich der Unternehmer nicht an jenen Werten orientieren. Den einheitlichen, gesetzlichen Mindestlohn darf er jedoch nicht unterschreiten.

Unabhängig von der Branche darf der gesetzliche Mindestlohn nicht unterschritten werden. (Bildquelle: 123rf / Bartolomiej Pietrzyk)

Ausbildung

Werden zwei Personen für ähnliche Positionen eingestellt, können Einstiegsgehälter durchaus unterschiedlich hoch ausfallen. Dies kann durch zusätzlich Qualifikationen bewirkt werden, die du im Rahmen deiner Bewerbung vorweisen kannst. Obwohl die Grundvoraussetzungen zwar erfüllt sind, kann ein zusätzlicher Master-Abschluss oder eine anderweitige Ausbildung mehr Spielraum für Gehälter liefern.

Treue

Profitieren Arbeitgeber und -nehmer voneinander, ist der Grundstein für eine langanhaltende Kooperation gelegt. Viele Unternehmer, welche Personen lange an ihre Betriebsstrukturen binden können, zeigen sich auch entsprechend erkenntlich. Solltest du also nicht stetig nach dem nächsten Angebot Ausschau halten, kannst du im Falle der Zufriedenheit mit regelmäßigen Lohnerhöhungen rechnen. In welchen Abständen diese Karriereschritte erfolgen, ist grundsätzlich von der Philosophie der Unternehmer abhängig.

Wenn dein Arbeitgeber mit dir zufrieden ist, erhältst du meist regelmäßig Gehaltserhöhungen. (Bildquelle: 123rf / piksel)

Risikobereitschaft

No Risk, No Fun – die Gültigkeit dieses Mottos wirst du auch innerhalb der Berufswelt erkennen können. Gehst du stets auf Nummer sicher, wirst du in Bezug auf deinen Monatslohn wohl wenig Veränderungen bewirken. Eine erhöhte Risikobereitschaft kann sich vielseitig äußern. Die unerwartete Verantwortung über ein Projekt, in welche eigene, zuvor nicht genutzte Ideen eingebunden werden, sind ein nennenswertes Beispiel. Führen solche Schritte zum Erfolg, stehen die Chancen gut, dass dein Arbeitgeber diese Initiative honoriert – mit einer Gehaltserhöhung und möglicherweise sogar mit einer verantwortungsvolleren Position.

Eine hohe Risikobereitschaft kann sich auch bereits vor dem ersten Arbeitstag bezahlt machen.

Bist du von dir und deinen Qualifikationen überzeugt, kann dir das Feilschen um deinen Monatslohn zusätzliche Ressourcen einbringen. Auch nach einiger Zeit im Betrieb ist dieser Schritt durchaus eine Überlegung wert. Solltest du dich dafür entscheiden, brauchst du allerdings wasserdichte Argumente – andernfalls können solche Entscheidungen auch sehr schnell nach hinten losgehen.

Wie kann ich meinen Monatslohn anhand des Stundenlohns berechnen?

Erhältst du dein Gehalt in Form eines stündlichen Lohns, kann die Übersicht sehr schnell verloren gehen. Aus diesem Grund ist es sinnvoll, die passende Formel für die Errechnung des Monatslohns parat zu haben. Um hier allerdings ein aussagekräftiges Ergebnis zu bekommen, sollte die Berechnung nicht nur ein Monat umfassen. Ein hierfür sinnvoller und oft angewendeter Durchschnittswert sind drei Monate. Somit benötigst du folgende Parameter für die Berechnung:

  • Höhe des Stundenlohns (Brutto)
  • Anzahl der wöchentlichen Arbeitsstunden
  • Anzahl jährlicher Monatsgehälter (13)
  • Angewendeter Durchschnittswert (3 Monate)

Dein Stundenlohn muss mit deinen Arbeitsstunden und der Anzahl an Monatsgehältern multipliziert werden. Um den Durchschnitt über diesen Zeitraum zu erhalten, musst du das resultierende Ergebnis dadurch dividieren. Diese Formel kannst du sowohl im Falle einer Vollzeit- als auch einer Teilzeitbeschäftigung anwenden. Der Durchschnittswert ist vor allem bei Berechnungen des Stundenlohns wichtig, da nach Feiertagen mögliche Schwankungen in Bezug auf die Stundenzahl auftreten können. Solltest du einmal deinen Stundenlohn berechnen wollen, kannst du mithilfe deiner monatlichen Vergütung dieselbe Formel rückwärts anwenden.

Wie kann ich meinen tatsächlichen Monatslohn anhand meines monatlichen Bruttogehalts ermitteln?

Nach der zuvor genutzten Berechnung ist dein Bruttogehalt für jedes Monat definiert. Dies bedeutet, dass einige Abgaben getätigt werden müssen, bevor du den restlichen Betrag erhältst. Um über die Höhe dieser Summe Klarheit zu erhalten, müssen folgende Faktoren zusätzlich mit eingerechnet werden:

  • Steuerklasse: Die Zugehörigkeit zu einer von sechs Steuerklasse nimmt Einfluss auf die Höhe deiner Lohnsteuer, den Solidaritätszuschlag und sonstige Abgaben. Ledige Alleinverdiener müssen beispielsweise mit einer höheren Besteuerung rechnen als verheiratete Doppelverdiener oder alleinerziehende Personen.
  • Lohnsteuer: Dieser Betrag wird direkt von den erhaltenen Einkommen abgezogen. Je nach Klasse musst du mit einer Versteuerung zwischen 14 und 45 Prozent rechnen.
  • Solidaritätszuschlag: Hierbei handelt es sich um eine Ergänzung zur Lohnsteuer. Oberhalb der Freigrenze von 972 Euro pro Person werden 5,5 des Lohns abgezogen.
    Rentenversicherung: Eine gesetzliche Absicherung für die Rente ist ebenfalls vom Bruttogehalt abzuziehen. Die insgesamt 18,6 Prozent teilen sich Arbeitgeber und -nehmer in gleichem Verhältnis auf.
  • Arbeitslosenversicherung: Auch ein solcher Schutz ist im Rahmen der Gehaltsabrechnung gesetzlich verpflichtend. Bis Ende 2022 beläuft sich dieser Beitrag auf 2,4 Prozent des Einkommens.
  • Krankenversicherung: Der Krankenschutz zählt in Deutschland ebenfalls zu den Pflichtversicherungen. Die Beiträge umfassen 14,6 Prozent des Bruttolohns.
  • Pflegeversicherung: Der letzte Aspekt, welche unter die Arbeitnehmerüberlassung fällt, ist eine Pflegevorsorge. Für kinderlose Menschen über 23 Jahre beläuft sich der Prozentsatz auf 3,3 % der monatlichen Vergütung. Andernfalls sinkt der Wert auf 3,05 %.

All jene aufgezählten Aspekte müssen berechnet und von deinem Bruttolohn abgezogen werden. Dabei solltest du jedoch nicht vergessen, dass einige Ausgaben auch eine Senkung der Lohnsteuer bewirken können. Fortbildungen, selbst gekaufte Berufskleidungen oder auch Besuche im Fitnessstudio, die zur Regeneration dienen, können geltend gemacht werden. Für weitere Aspekte, die dir möglicherweise ein höheres Netto einbringen können, solltest du dich entweder direkt bei deinem Finanzamt oder oder dem Verein “Vereinigte Lohnsteuerhilfe” informieren.

Vom monatlichen Bruttolohn musst du unter anderen die Steuern und Versicherungsbeiträge abziehen. (Bildquelle: pixabay / moerschy)

Wie kann ich meinen Monatslohn im Falle von Kurzarbeit berechnen?

In Zeiten der Coronavirus-Pandemie des Jahres 2020 sind viele Unternehmen gezwungen, entsprechend Kosten zu sparen. Wurdest auch du in Kurzarbeit geschickt, kann die Übersicht über den eigenen Verdienst ebenfalls schnell verloren gehen. Damit du auch in diesem Fall über deinen tatsächlichen Verdienst bescheid weißt, kannst du folgende Aspekte zur Orientierung verwenden:

  • Reduzierter Bruttolohn: Dieser Wert entspricht dem Verhältnis von deinem ursprünglichen Bruttolohn und deiner neuen Stundenzahl. Der Nettobetrag wird dabei pauschal berechnet und entspricht etwa dem prozentualen Verhältnis des vorherigen Bruttolohns und der Kurzarbeitervergütung.
  • Steuerklasse: Auch in diesem Fall spielt die steuerliche Zugehörigkeit eine wesentliche Rolle. Es gelten die gleichen Regeln wie bei normalen Bruttovergütungen.
  • Verkürzte Arbeitszeit: In welchem Ausmaß deine Arbeitszeit eingeschränkt wurde, ist ebenfalls zu berücksichtigen. Wurden deine Stunden um mehr als 50 Prozent gekürzt, kannst du von mit einem höheren Netto ausgehen. Je später die Kürzung stattgefunden hat, umso höher ist dieser endfällige Betrag.

Welche Auswirkungen haben zusätzliche Gehälter auf die Berechnung des Monatslohns?

Abgesehen von deinen zwölf monatlichen Grundgehältnern, kann dir dein Arbeitgeber auch freiwillige Sonderleistungen auf dein Konto überweisen. Das sogenannte 13. Gehalt, auch Weihnachtsgeld genannt, geht entweder aus einer vertraglichen Vereinbarung oder betrieblichen Übung hervor.

Sollte diese oder noch weitere Zusatzleistungen zu deiner regelmäßigen Entlohnung gehören, müssen diese stets in deine Berechnungen einfließen. Um einen durchschnittlichen Monatslohn zu ermitteln, müssen alle regelmäßigen Zahlungen enthalten sein. Der Faktor “Anzahl jährlicher Monatsgehälter” muss somit entsprechend entweder auf 13 oder 14 angepasst werden.

Fazit

Um den tatsächlichen Monatslohn zu ermitteln, gehört das notwendige Wissen dazu. In den meisten Fällen werden Abrechnungen samt Abzügen nicht infrage gestellt und als gegeben akzeptiert. Dies sollte jedoch nicht der Fall sein. Weißt du über die entsprechenden Parameter Bescheid, können etwaige Fehler bzw. Lücken nicht so leicht übersehen werden. Auch im Falle einer stündlichen Entlohnung ist dieses Prinzip zielführend. Auch in dieser Situation kann sich mangelnde Vor- und Nachsicht des Arbeitnehmers möglicherweise nachteilig auswirken.

Weiterführende Literatur: Quellen und interessante Links

[1] https://www.merkur.de/leben/karriere/lohn-gehalt-unterschied-zr-10180853.html

[2] https://www.zinsen-berechnen.de/stundenlohn/monatsgehalt.php

Bildquelle: pixabay.com / martaposemuckel

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