Zuletzt aktualisiert: September 16, 2024

Du bist gerade mit der Schule fertig und noch unschlüssig, welchen beruflichen Weg du wählen sollst. Oder du weißt bereits, dass du etwas mit Medien machen möchtest und dir ist auf der Suche nach einer passenden Ausbildung der Beruf des Mediengestalters aufgefallen? Im nachfolgenden Beitrag beantworten wir dir, welche Tätigkeiten ein Mediengestalter ausübt, wie man in diesen Beruf einsteigt und welche Karrierechancen dich als erwarten können.

Wir haben für dich die wichtigsten Informationen rund um den Beruf des Mediengestalters gesammelt und in unserem Beitrag übersichtlich dargestellt. Nachdem du diesen Beitrag gelesen hast, sollten alle deine Fragen geklärt sein. So dürfte deiner Berufswahl nichts mehr im Wege stehen.




Das Wichtigste in Kürze

  • Im Rahmen der dreijährigen dualen Ausbildung als Mediengestalter kann man sich auf eine von drei Fachrichtungen spezialisieren. Beratung und Planung, Gestaltung und Technik oder Konzeption und Visualisierung stellen dabei die möglichen Varianten dar. Abhängig von deinen individuellen Fähigkeiten, Kompetenzen und Präferenzen kannst du dich für eine Fachrichtung entscheiden.
  • Die Tätigkeitsfelder und Aufgabenschwerpunkte eines Mediengestalters sind sehr vielfältig. Je nach Fachrichtung ergeben sich unterschiedliche Aufgaben. Vereinfacht gesagt bereiten Mediengestalter Bilder, Grafiken, Texte, Videos und Sounds für verschiedenen Medien auf.
  • Grundsätzlich solltest du über ein räumliches Vorstellungsvermögen, Kreativität, gute Deutsch- und Mathekenntnisse, Eigenständigkeit aber auch Teamfähigkeit verfügen. Die Liste der Fähigkeiten und Kompetenzen, die für den Beruf des Mediengestalters hilfreich sind, ist lang und breit gefächert.

Glossareintrag: Der Begriff Mediengestalter im Detail erklärt

Um dir vom Beruf des Mediengestalters ein klares Bild zu vermitteln, haben wir in den nachfolgenden Abschnitten die wichtigsten Fragen rund um das Thema Mediengestalter umfassend beantwortet. Neben den Tätigkeiten eines Mediengestalters informieren wir dich weiters über den Ausbildungsablauf, mögliche Karrierepfade und vieles mehr.

Was macht ein Mediengestalter?

Wie der Name schon sagt, liegt der Fokus dieses Berufs auf der Gestaltung von Medien. Es gibt zum einen die Ausbildung als Mediengestalter mit Schwerpunkt Bild und Ton, zum anderen die Ausbildung mit Fokus auf Digital und Print. (1, 2) Da diese Definition sehr selbsterklärend ist, möchten wir die Tätigkeiten und Aufgabenfelder noch etwas ausführen.

Mediengestalter sind nicht nur für die Gestaltung von verschiedenartigen Medienprodukten verantwortlich. Unter der Produktion von multimedialem Material versteht sich die Kombination von Bild, Text und Ton. Auch für die Planung von Produktionsabläufen ist man als Mediengestalter verantwortlich.

Die Aufgaben lassen sich folglich in drei Bereiche einteilen: das Planen, Gestalten und Produzieren.

Im Rahmen dieser Prozesse dürfen natürlich die Wünsche des Kunden nicht außer Acht gelassen werden. Aufgrund dessen gehört auch der Austausch und die Absprache mit den Kunden sowie den Kollegen zum Aufgabengebiet eines Mediengestalters.

Zusammenfassen lässt sich feststellen, dass der Beruf des Mediengestalters sehr vielfältig ist. Die Wahl einer Fachrichtung im letzten Ausbildungsjahr soll dazu verhelfen, sich mehr auf ein Tätigkeitsbereich spezialisieren zu können. Welche exakten Aufgaben dich letztendlich erwarten würden, hängt also von der Spezialisierung ab.

Welche Fähigkeiten und Kompetenzen sollte ein Mediengestalter haben?

Nun weißt du, für welche Tätigkeitsbereiche ein Mediengestalter zuständig ist. Um den Aufgaben gut nachkommen zu können, gibt es einige persönliche Fähigkeiten, die für diesen Beruf nützlich sind.

Da die Planung, Gestaltung und Produktion von Aufträgen meist in Zusammenarbeit mit den Kollegen erfolgt, zählt die Teamfähigkeit zu den wichtigsten Voraussetzungen eines Mediengestalters. (Bildquelle: 123rf / Cathy Yeulet)

Zu den persönlichen Fähigkeiten gehören:

  • Kreativität / Sinn für Ästhetik
  • Räumliches Vorstellungsvermögen
  • Handwerklich-technisches Geschick
  • Sorgfältiges und genaues Arbeiten
  • Eigenständigkeit
  • Teamfähigkeit

Zudem gibt es einige Kenntnisse und Kompetenzen, die beim Ausüben des Berufs von Vorteil sind. Die nachfolgende Liste verschafft dir einen kurzen Überblick:

  • Deutsch, Englisch- und Mathematikkenntnisse
  • Kunst
  • Kaufmännisches Denken
  • Kommunikationskenntnisse

Ein weiterer Aspekt, den du für diesen Beruf mitbringen musst, ist die Bereitschaft flexibel zu arbeiten. Als Mediengestalter darfst du keinen Nine-to-Five Job erwarten. (3) Wenn du über die oben genannten Fähigkeiten und Kenntnisse verfügst, bist du schon bestens für die Ausbildung ausgestattet. Das Einzige, das du noch für die Ausbildungszulassung benötigst, ist ein mittlerer Bildungsabschluss oder ein vergleichbarer Abschluss.

Wie bewerbe ich mich als Mediengestalter?

Bevor du dich für eine Ausbildung als Mediengestalter bewirbst, solltest du die gewünschten Anforderungen überprüfen. Die Ausbildung setzt im Normalfall einen Schulabschluss der mittleren Reife voraus. Betriebe bevorzugen meist Personen mit Hochschulreife.

Wie relevant deine Noten für den Zugang zur dualen Ausbildung sind, hängt von dem gewählten Betrieb ab. Auch die Kriterien, nach denen die Ausbildungsbetriebe ihre Auszubildenden auswählen, sind von Betrieb zu Betrieb unterschiedlich.

Um die Ausbildung beginnen zu können, muss ein Ausbildungsvertrag vorgelegt werden. Erst dann darf man die Berufsschule besuchen. Wer noch jünger als 18 Jahre ist, muss zudem eine Erstuntersuchung durchführen und die Bescheinigung vorlegen.

Wie läuft die Ausbildung zum Mediengestalter ab?

Wenn du die zuvor genannten Voraussetzungen erfüllst und die Bewerbung erfolgreich gemeistert hast, steht deinem Ausbildungsstart zum Mediengestalter nichts mehr im Weg. Im Regelfall dauert die Ausbildung drei Jahre. Allerdings kann man mithilfe eines Antrags die Ausbildungsdauer auf zwei bzw. zweieinhalb Jahre verkürzen. (4, 5) Der Antrag zur Ausbildungsverkürzung sollte übrigens gleich zu Beginn der Ausbildung eingereicht werden.

Den Beruf des Mediengestalters erfolgt als duale Ausbildung. Vereinfacht gesagt: Die Theorie lernst du in der Berufsschule und die praktischen Erfahrungen sammelst du in einem Betrieb. Bei der Wahl des Betriebes kannst du zwischen unterschiedlichen Branchen wählen – vom Handwerksbetrieb bis hin zu Industriebetrieb.

Um dir eine bessere Übersicht der zwei Säulen – Berufsschule und Betrieb – zu vermitteln, haben wir die Lehrinhalte separat dargestellt. In den folgenden Auflistung kannst du den Aufbau der Ausbildungsinhalte im Betrieb sowie die Inhalte in der Berufsschule nachlesen. Die Lehrinhalte dienen hier als grobe Orientierung und können je nach Berufsschule abweichen.

Im Betrieb:

  • 1. bis 18. Ausbildungsmonat: Arbeitsorganisation, Gestaltungsgrundlagen, Datenhandling, Medienintegration
  • 19. bis 36. Ausbildungsmonat: Vertiefen der Kenntnisse aus den ersten 18 Monaten, Arbeitsplanung, Gestaltungsorientierte Produktion, Technisch-orientierte Produktion, Übergabe und Ausgabeprozesse, Inhalte der gewählten Wahlqualifikationseinheiten

In der Berufsschule:

  • 1. und 2. Ausbildungsjahr: Präsentation des Medienbetriebs und dessen Produkte, Typografisches Gestalten von Medienprodukten, Druckverfahrenorientiertes Erstellen von Ausgabedateien, Computerbasierte Aufgaben, Gestalten und Realisieren von Websites, Erfassen und Gestalten von Bildern, Aufbereiten von Daten, Erstellen verschiedener Medien, Entwickeln von Logos und Corporate Designs
  • 3. Ausbildungsjahr: Integration von Medienelemente, Realisieren von Medienprodukten und Printmedien, Farbmanagement, Programmieren von Websites, Gestalten und Bearbeiten von Digitalmedien

Neben dem Lernen der fortlaufenden Lehrinhalte gibt es zudem zwei essenzielle Prüfungen. Nach Ende des zweiten Ausbildungsjahres findet im Regelfall eine Zwischenprüfung statt. Die Abschluss- bzw. Gesellenprüfung schließt schließlich die Ausbildung nach drei Jahren ab. Man muss dafür einmal mündlich und einmal schriftlich antreten.

Welche Karrierechancen hat man als Mediengestalter?

Sobald du die Ausbildung als Mediengestalter erfolgreich abgeschlossen hast, gibt es mehrere Möglichkeiten für den weiteren Verlauf deiner Karriere.

Weiterbildung

Die Weiterbildung als Medien- oder Betriebswirt erfolgt berufsbegleitend. Dabei kannst du zwischen der Online- und Präsenz-Variante wählen. Je nachdem, wo du den Medien- oder Betriebswirt absolvieren möchtest, kann die Weiterbildung zwischen 18 Monaten in Vollzeit oder 24 Monate in Teilzeit dauern. In dieser Zeit übernimmst du dann meist Aufgaben im kaufmännischen Bereich oder in der Verwaltung.

Techniker

Der Techniker im Bereich Druck- und Medientechnik kann entweder in Teil- oder Vollzeit absolviert werden. Dafür benötigt man jeweils drei bis vier oder bei der Vollzeit Variante lediglich zwei Jahre.

Industriemeister

Wer den Industriemeister machen möchte, kann auf den Meister in Fachrichtung Printmedien oder Handwerksmeister zurückgreifen. Diese beiden Richtungen sind thematisch passend. Der Vorteil daran ist, dass man durch Ablegen einer Meisterprüfung andere ausbilden darf. Weiters gibt es die Möglichkeit sich selbstständig zu machen.

Studium

Um ein Studium an deine Ausbildung anzuschließen, benötigst du Abitur oder Fachabitur. Die Liste passender Studiengänge ist lang und reicht von Kommunikations- bis hin zu Grafikdesign. Studieren kann man diese sowohl an einer Universität als auch Fachhochschule.

Nach der Ausbildung zum Mediengestalter kannst du z.B. Grafikdesign studieren. (Bildquelle: 123rf / Sebnem Ragiboglu)

Selbstständigkeit

Für den Weg in die Selbstständigkeit ist ein Meister- oder Studienabschluss notwendig. Wer gerne selbstbestimmt arbeitet, dem stehen somit alle Türen offen.

Wie viel verdient man als Mediengestalter?

Das Gehalt eines Mediengestalters ist von mehreren Faktoren abhängig. In welcher Region bzw. an welchem Standort du arbeitest, kann zum Beispiel ein relevanter Einflussfaktor sein. In der Regel gilt: Wer in den alten Bundesländern angestellt ist, darf den Vorteil eines höheren Lohns genießen.

Je nachdem, in welcher Branche du als Mediengestalter arbeiten möchtest, fällt dein Gehalt auch unterschiedlich aus. Denn kapitalstarke Branchen haben oftmals größere Unternehmen, die wiederum mehr Gehalt bieten. Zu den Branchen, in denen man als Mediengestalter besser vergütet wird, gehört die Industriebranche.

Wie bei den meisten anderen Berufen beeinflussen im Weiteren deine Qualifikationen, deine Berufserfahrung, Soft Skills und die Verantwortung im Job die Höhe des Gehalts. Dabei versteht sich von selbst, dass man mit zunehmender Berufserfahrung sowie mit größerer Verantwortung ein höheres Gehalt erhält.

Durch Fort- und Weiterbildungen oder ein Studium ergeben sich meist neue Karrierechancen mit mehr Verantwortung.

Da die Ausbildung als Mediengestalter dual abläuft, bekommt man bereits während der Ausbildungszeit ein Einstiegsgehalt. Im ersten und zweiten Ausbildungsjahr bewegt sich die Vergütung meist zwischen 500 und 980 Euro monatlich, im dritten Jahr dann meist zwischen 600 und 1.000 Euro pro Monat.

In Abhängigkeit von den oben genannten Faktoren kann das Gehalt nach erfolgreichem Abschluss der Ausbildung zwischen ungefähr 20.000 und 42.000 Euro brutto im Jahr betragen. Es kann aber auch sein, dass dein Vertrag nach einer tariflichen Vergütung läuft. Dies ist zwar nicht mehr so oft der Fall, dennoch ab und zu vorzufinden.

In welchen Branchen kann man als Mediengestalter tätig werden?

Die folgende Auflistung soll dir eine kurze Übersicht zu den Branchen geben, in denen man als Mediengestalter beschäftigt werden kann:

  • Medienunternehmen
  • Verlagsbranche
  • Werbeagenturen oder Werbeabteilungen von Großunternehmen
  • Telekommunikation
  • Industrie
  • IT

Die meisten denken, dass man als Mediengestalter nur in der Kreativbranche arbeiten kann. Unsere Übersicht zeigt jedoch, dass die Tätigkeiten des Mediengestalters branchenübergreifend einsetzbar sind.

Fazit

Die Aufgabenbereiche des Mediengestalters sind sehr vielfältig. Neben den gestalterischen Tätigkeiten gehören auch die Planung und Organisation von Produktionsprozessen zum Alltag des Berufs. Wer also gerne kreativ arbeitet und großes Interesse für Medien hat, ist mit dem Beruf des Mediengestalters bestens bedient.

In einer dreijährigen Ausbildung kann man sich entweder für den Bereich Bild und Ton oder Digital und Print entscheiden. Letzteres bietet die Möglichkeit zwischen drei verschiedenen Fachrichtungen zu wählen. Da die Ausbildung dual abläuft, kann man die Theorie aus der Berufsschule im Ausbildungsbetrieb praktisch anwenden. So vielfältig wie die Aufgabenbereiche sind letztlich auch die Karrierepfade, die man mit der Ausbildung als Mediengestalter einschlafen kann.

Weiterführende Literatur: Quellen und interessante Links

[1] https://berufenet.arbeitsagentur.de/berufenet/faces/index;BERUFENETJSESSIONID=DQaTodzt_bjXec3p_6WEeivu9KFbUM2fYfY9dUhGADXxw4rgjvne!538112830?path=null/suchergebnisse/kurzbeschreibung&dkz=8533&such=mediengestalter&_afrLoop=6155824348799842&_afrWindowMode=0&_afrWindowId=null&_adf.ctrl-state=81c0dkq3r_1

[2] https://berufenet.arbeitsagentur.de/berufenet/faces/index?path=null/suchergebnisse/kurzbeschreibung&dkz=57881&such=mediengestalter&_afrLoop=6155825159190587&_afrWindowMode=0&_afrWindowId=null&_adf.ctrl-state=81c0dkq3r_22

[3] https://www.medienberufe.de/institut/bm-erfolgsstories/interview-ba/artikel/wichtig-sind-mediengestalter-die-vielschichtig-denken/

[4] https://berufenet.arbeitsagentur.de/berufenet/faces/index?path=null/kurzbeschreibung/ausbildungsdauerabschluss&dkz=57883&_afrLoop=6155826278030388&_afrWindowMode=0&_afrWindowId=null&_adf.ctrl-state=81c0dkq3r_87

[5] https://www.bundestag.de/resource/blob/436858/6ecd335ae2f9e045a7fa92bb899c23a7/wd-8-042-16-pdf-data.pdf

Bildquelle: NordWood Themes / unsplash

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