Obwohl Menschen der heutigen Zeit im Umgang mit modernen Endgeräten ziemlich flexibel sind, gibt es dennoch Bereiche, dessen Bedienung der Durchschnittsmensch üblicherweise nicht fähig ist. Speziell in betrieblichen Strukturen ist oft ein Know-How erforderlich, das nur durch ein langjähriges bzw. ausführliches Fachtraining voraussetzt. Obwohl der Tätigkeitsbereich sehr breit gefächert ist, werden solche Berufe grundsätzlich unter dem Begriff Informatiker zusammengefasst.
Inhaltsverzeichnis
- 1 Das Wichtigste in Kürze
- 2 Definition: Was ist ein Informatiker?
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3 Ratgeber: Fragen zum Berufsbild Informatiker und dessen Gehalt, auf die unbedingt eine Antwort haben solltest
- 3.1 Welche Ausbildung ist für den Beruf eines Informatikers notwendig?
- 3.2 Welche Gehälter können Informatiker im deutschsprachigen Raum erwarten?
- 3.3 Welche betriebsinternen Faktoren können das Gehalt eines Informatikers beeinflussen?
- 3.4 Existieren Aufstiegschancen für Informatiker?
- 3.5 Was ist über den internationalen Vergleich von Informatiker-Gehältern zu sagen?
- 4 Fazit
- 5 Weiterführende Literatur: Quellen und interessante Links
Das Wichtigste in Kürze
- Informatiker üben Tätigkeiten mit hoher, zukünftiger Relevanz aus. Deswegen sind die angebotenen Gehälter im Normalfall sehr großzügig aufgestellt.
- Die Ausbildung als Informatiker ist grundsätzlich auf zwei Arten möglich. Mit einer abgeschlossenen Lehre sind die Verdienstmöglichkeiten im Vergleich zum Studienabschluss jedoch geringer.
- Wieviel ein Informatiker tatsächlich verdient, wird von vielen Faktoren abhängig gemacht. Abgesehen von persönlichen Rahmenbedingungen kann auch die strategische Auslegung deines Arbeitgebers starken Einfluss ausüben.
Definition: Was ist ein Informatiker?
Das Berufsbild des Informatikers ist in keinster Weise einseitig aufgestellt. Grundsätzlich werden darunter jedoch die Berufe verstanden, die sich hauptsächlich mit dem Thema Informationstechnologie auseinandersetzen.
Die zugeteilten Aufgabengebiete thematisieren üblicherweise Softwareprogramme, mobile Anwendungen aber auch Hardware für verschiedenste Endgeräte. Gelegentlich fallen auch Teilaspekte von Internetanwendungen in jenen Aufgabenbereich.
Die Anstellung eines Informatikers erfolgt in der Regel relativ spezifisch. Dies bedeutet, dass ein angestellter Informatiker üblicherweise keine Allzweckfunktion erfüllt. Im Laufe der Zeit kann es jedoch vorkommen, dass eine entsprechende Erweiterung des Aufgabengebiets erfolgt. Die Philosophie des jeweiligen Betriebs spielt dabei eine entscheidende Rolle. Oft wird dies auch im Rahmen einer betriebsinternen Schulung ermöglicht.
Ratgeber: Fragen zum Berufsbild Informatiker und dessen Gehalt, auf die unbedingt eine Antwort haben solltest
Falls du dich für den Beruf des Informatikers interessierst, solltest du dich nicht ausschließlich von deiner Begeisterung leiten lassen. In vielerlei Hinsicht gehören weitere Infos zur Vorbereitung dazu – um welche es sich handelt, erfährst du anschließend von uns im Detail.
Welche Ausbildung ist für den Beruf eines Informatikers notwendig?
Entscheidest du dich für die Hochschule, kannst du dein Wissen zusätzlich vertiefen. Zu einem Bachelorstudium im Bereich Informatik wird üblicherweise auch ein Masterstudium in dieser Richtung angeboten. Das aufbauende Wissen ist normalerweise in einer deutlich kürzeren Zeit zu absolvieren.
Bereits im Rahmen der Universitätsausbildung musst du einen richtungsweisenden Schwerpunkt festlegen. Dieser wird dir im Normalfall durch spezielle Zusatzmodule ermöglicht, die das Curriculum bereitstellt. Dabei existieren unter Anderem folgende Möglichkeiten:
- Softwareentwicklung: Erstellung und Implementierung von digitalen Programmen, die auf Bedürfnisse und Anforderungen des Kunden zugeschnitten sind
- Mobile Development: Erstellung, Implementierung und Optimierung von Webseiten und Anwendungen für mobile Endgeräte
- Hardwareentwicklung: Konzeption und Herstellung von Endgeräten und anderer technischer Ausführungen
Während diese Beispiele wohl zu den am häufigsten erlernten Teilbereichen gehören, existieren jedoch auch andere, spannende Berufsfelder. Mithilfe eines Informatikstudiums kannst du beispielsweise auch als Systemadministrator arbeiten.
Die Verwaltung aller betrieblichen IT-Strukturen inklusive Server und Endgeräte fallen dabei in deine Verantwortung. Auch Wirtschaftsinformatiker sind gefragt – auf die Lösung betriebswirtschaftlicher Probleme anhand von Software sind immer mehr Unternehmen angewiesen.
Entscheidest du dich für eine Lehre als Informatiker, besteht deine Ausbildung hauptsächlich aus Tätigkeiten im Lehrbetrieb. Nebenbei musst du üblicherweise auch theoretische Lehreinheiten in einer Bildungsstätte absolvieren. Ein bekanntes Beispiel ist in etwa der Beruf des Informatikkaufmanns. Im Gegensatz zu Universitäten sind Ausbildungsplätze dieser Art jedoch sehr oft limitiert. Außerdem musst du mit deutlich geringeren Verdiensten rechnen.
Duale Ausbildungen dieser Art werden jedoch auch auf speziellen Hochschulen angeboten. In diesem Zusammenhang werden ausgewählte Spezialisierungen bereits durch den Studiengang vorgegeben – Wirtschaftsinformatik gehört in diesem Zusammenhang wohl zu den nennenswertesten Beispielen. Allerdings kann Mathematik ebenfalls den Einsteig ermöglichen. Auch bei jenen Ausbildungszweigen musst du neben einer begrenzten Anzahl tendenziell auch mit sehr hohen Kosten rechnen.
Damit der Karrierestart als Informatiker auch gelingt, solltest du dir möglichst viele praktische Ausbildungsmöglichkeiten sichern. Auf der Uni oder Hochschule wirst du zwar spezielle Anwenderkenntnisse erlernen – ein sinnvoller Vergleich mit Arbeiten in einer betrieblichen Struktur ist allerdings nicht möglich. Die Absolvierung von Praktika kann insbesondere während des Studiums oder zwischen zwei Studiengängen von Vorteil sein.
Fachspezifische Unternehmen setzen bei ihrer Anstellungspolitik vermehrt auf Berufserfahrung. Bewirbst du dich somit für eine Stelle als Informatiker, ist das Absolvieren mindestens eines Praktikums in jedem Fall sinnvoll. Ansonsten kann es vorkommen, dass dir dein Masterabschluss relativ wenig bringt – Bachelorabsolventen mit Berufserfahrung werden dir höchstwahrscheinlich vorgezogen werden.
Welche Gehälter können Informatiker im deutschsprachigen Raum erwarten?
Verdienstchancen in Deutschland
Als Junior Informatiker in Deutschland kannst du nach erfolgreicher Ausbildung mit einem Einstiegsgehalt von mindestens 40.000 € rechnen. Abhängig von verschiedenen Faktoren sind hier jedoch auch Schwankungen in unterschiedlichem Ausmaß möglich.
Beispielsweise zählt die Berufserfahrung nicht nur bei der Frage der Anstellung. Mit entsprechender Praxis ist teilweise sogar ein bis zu doppelt so großer Jahresverdienst möglich. Auch die Tatsache, ob du einen Masterabschluss in der Tasche hast, kann viele Unternehmen zu einer großzügigeren Herangehensweise in puncto Gehalt bewegen.
Hast du dich bereits etabliert, wird sich möglicherweise der Titel „Senior Informatiker“ auf deiner Visitenkarte finden. Knapp unter 100.000 € ist dabei der durchschnittliche Höchstwert, den du erwarten kannst. Abgesehen von deiner Ausbildung ist nämlich auch die jeweilige Spezialisierung entscheidend. Als Systemadministrator wirst du beispielsweise deutlich weniger verdienen wie ein Softwareentwickler.
Verdienstchancen in Österreich
Möchtest du in Zukunft auch in Österreich tätig werden, musst du dich allerdings auf etwas niedrigere Verdienstchancen einstellen. Laut fachspezifischer Studien verdient der Großteil aller in Österreich tätigen Informatiker in etwa zwischen 3.000 und 4.000 € monatlich – dies entspräche in etwa der Höhe des deutschen Einstiegslohns. Monatsgehälter bis zu 6.000 € stellen dabei eher die Minderheit dar. In ausgewählten Fällen kann es sogar vorkommen, dass Bezahlungen unter den angegebenen Durchschnittswerten liegen.
Um dennoch einen lukrativen Verdienst beziehen zu können, kannst du allerdings bestimmte Grundsätze befolgen. Beispielsweise ist die Region deiner Tätigkeit entscheidend. Im östlichsten Teil, sprich Wien, Niederösterreich und dem Burgenland, werden Informatiker grundsätzlich am besten bezahlt. Des Weiteren ist auch die Größe des Betriebs ein Faktor, der nicht unterschätzt werden sollte.
Verdienstchancen in der Schweiz
In der Schweiz sieht die Sachlage in puncto Entlohnung schon etwas besser aus. Beispielsweise können Entwickler diverser Applikationen auf einen Durchschnittsverdienst von etwa 6.000 Franken hoffen – etwa 5.500 €. Der Lohn steigt mit dem Alter deutlich an – hier sind steigende Kurven von bis zu über 30 % möglich.
Auch hierzulande ist entscheidend, welchen Beruf du tatsächlich ausüben möchtest. Softwareentwicklung und die Planung und Beratung von IT-Sachverhalten werden in der kleineren Alpenrepublik am höchsten belohnt. In jenen Bereichen, die Rechenzentren umfassen, wird vergleichsweise weniger bezahlt. Als Manager für Applikationen liegt der Durchschnitt bei knapp über 4.500 € monatlich.
Welche betriebsinternen Faktoren können das Gehalt eines Informatikers beeinflussen?
Unter kleinen Betrieben werden grundsätzlich Unternehmen mit bis zu ca. 500 Mitarbeitern verstanden. Arbeitest du als Informatiker in so einem Umfeld, wirst du im Schnitt knapp unter 4.000 € brutto monatlich verdienen. Auch wenn Start-Ups mit ihrem innovativen Geist locken, können sie dir in der Regel etwas weniger zahlen.
Im Schnitt erhöht sich das monatliche Bruttogehalt des Informatikers in Großbetrieben um knapp 700 €. In mittleren Betrieben sind etwa 4.300 € im Schnitt drinnen.
Auch die Branche deines Arbeitgebers kann dein Gehalt beeinflussen – im direkten Vergleich sind die Unterschiede jedoch nicht besonders gravierend. Firmen, die Konsumgüter herstellen bzw. im Bankwesen tätig sind entlohnen Informatiker mit knapp 6.000 € monatlich am Besten. Am wenigsten lukrativ sind Versicherungen, die Medizintechnik oder der Maschinenbau. Jedoch kannst du auch hier im Schnitt 5.500 € pro Monat verdienen.
Zu den betriebsinternen Faktoren muss selbstverständlich auch der Standort gezählt werden. Wie du in dem Teilabschnitt über Österreich bereits erfahren konntest, sind Ballungsgebiete bzw. Städte grundsätzlich ertragreichere Regionen. Auch anhand des deutschen Beispiels kann diese These bestätigt werden. Wie es auch in vielen anderen Berufen der Fall ist, kann der ehemalige Osten keine ähnlich gute Wirtschaftslage verzeichnen.
Als Informatiker verdienst du in Hessen, Baden-Württemberg, Bayern und Hamburg am besten – durchschnittlich über 5.000 € erhalten jene Berufstätige in diesen Bundesländern pro Monat überwiesen. Das Mittelfeld befindet sich in etwa in der Größenordnung von 4.600 bis 4.800 €. Mecklenburg-Vorpommern liefert die schlechtesten Voraussetzungen. Als einziges Bundesland ist ein Durchschnittswert von unter 4.000 € gegeben.
Existieren Aufstiegschancen für Informatiker?
Aufstiegschancen ergeben sich auch innerhalb spezifischer Projekte. Stichst du besonders hervor, bist du beim nächsten Mal möglicherweise nicht mehr nur ein einfaches Mitglied. Wird dir einmal die Leitung übergeben, ist dies deine große Chance. Kannst du auch hier die nötige Überzeugungskraft aufbringen, wirst du möglicherweise regelmäßig zum Projektleiter ausgewählt.
In so gut wie jeder Angelegenheit in Sachen IT bist du der wichtigste Ansprechpartner. Langjährige Treue und vielseitige Erfahrung werden hierfür vorausgesetzt.
Damit du einen signifikanten Karrieresprung schaffen kannst, ist das notwendige Fachwissen nur die halbe Miete. Mithilfe von Soft Skills musst du es zusätzlich schaffen, dich von möglichen Konkurrenten abzusetzen. Dazu gehört vor allem eine Bereitschaft zur Verantwortung. Fällt es dir schwer, strategische Entscheidungen zu treffen, könnte auch der berufliche Aufstieg komplizierter werden.
Da du in diesem Zusammenhang auch für Delegierte zuständig bist, ist Kommunikationsfähigkeit ein weiterer, wichtiger Punkt. Wann, wie und wo welche Aufgaben erledigt werden müssen, sollte für alle Beteiligten klar verständlich sein. In Kombination damit musst du versuchen, dir einen möglichst zielstrebigen jedoch auch menschlichen und authentischen Führungsstil anzueignen.
Was ist über den internationalen Vergleich von Informatiker-Gehältern zu sagen?
- Großbritannien: Durchschnitt liegt bei etwa 40.500 €, Höchstverdiener erhalten ca. 68.000 € jährlich
- Australien: Durchschnitt liegt bei etwa 52.400 €, Höchstverdiener erhalten ca. 80.000 € jährlich
- USA: Durchschnitt liegt bei etwa 45.200 €, Höchstverdiener erhalten ca. 66.400 € jährlich
- Kanada: Durchschnitt liegt bei etwa 46.800 €, Höchstverdiener erhalten ca. 65.400 € jährlich
Innerhalb Europas gehören die Verdienste im deutschsprachigen Raum wohl zu den ertragreichsten Gehältern. Länder wie Spanien und Italien können mit ihren jährlichen Durchschnittswerten von knapp über 30.000 € nicht wirklich mithalten. Zu den Spitzenreitern zählt beispielsweise die Niederlande. Pro Jahr können sich Informatiker über einen medianen Verdienst von knapp unter 65.000 € brutto freuen.
Fazit
Informatiker gehören zu jenen Berufsbildern, die in Zukunft wohl noch mehr Relevanz bekommen werden. Aus diesem Grund wirst du in diesem Zusammenhang auch stets tolle Verdienstmöglichkeiten vorfinden. Nur wenige Branchen können dir Gehälter in ähnlichen Größenordnungen anbieten. In den meisten Fällen musst du deutlich länger für ähnliches Geld arbeiten.
Wie hoch dein Gehalt als Informatiker im Endeffekt sein wird, ist allerdings von einer Menge Faktoren abhängig. Bereits auf individueller Ebene kann die Entscheidung für die Ausbildung oder deine Spezialisierung deinen laufenden Verdienst signifikant prägen. Anhand unseres Leitfadens solltest du jedoch in der Lage sein, diesbezüglich eine möglichst fundierte Entscheidung zu treffen.
Weiterführende Literatur: Quellen und interessante Links
[1] https://www.alphajump.de/karriereguide/beruf/informatiker
[2] https://karrierebibel.de/informatiker/
Bildquelle: unsplash.com / Alizée Baudez