Zuletzt aktualisiert: September 16, 2024
Wieso können ältere Personen nicht mit dem Computer oder Smartphone umgehen? Das oftmals fehlende Verständnis älterer Generationen für digitale Technologien ist berechtigt. Digital Immigrants haben es schwer, sich im digitalen Zeitalter zurechtzufinden. Sie wurden bereits vor Beginn der Digitalisierung geboren. Daher mussten sie erst lernen, wie diese neuen Technologien funktionieren.

Mit diesem Beitrag erklären wir dir, wie Digital Immigrants im digitalen Alltag 2022 zurechtkommen und wie sie digitale Medien nutzen. Darüber hinaus erhältst du wichtige Informationen über den Generationswandel und der Entwicklung der digitalen Akzeptanz. Du erfährst, warum das fehlende Verständnis für digitale Technologien älterer Personen berechtigt ist. Somit verstehst du warum deine Großeltern immer deine Hilfe beim Umgang mit dem Smartphone brauchen.




Das Wichtigste in Kürze

  • Unter Digital Immigrants werden alle Personen verstanden, die bereits vor Beginn des digitalen Zeitalters geboren wurden. Diese Personen kennen ein Leben ohne digitaler Medien und mussten sich erst an die neuen Technologien gewöhnen.
  • Die Generation Babyboomer und die Generation X gelten als Vertreter der Digital Immigrants. Die Umstellung von analogen auf digitalen Aktivitäten fand vor allem im Zusammenhang der Karriere statt. Jedoch gibt es noch heute Probleme mit der Nutzung digitaler Technologien.
  • Digital Natives sind das Gegenteil von Digital Immigrants. Sie wurden bereits im digitalen Zeitalter geboren. Daher sind digitale Medien für diese Personen selbstverständlich. Sie haben somit ein gutes Verständnis über diese Technologien.

Der Begriff Digital Immigrant im Detail erklärt

Damit du weißt, wer ein Digital Immigrant ist und was so eine Person ausmacht, haben wir die wichtigsten Fragen und Antworten herausgesucht. In den folgenden Abschnitten erfährst du alle wichtigen Informationen rund um das Thema Digital Immigrants. Des Weiteren beschreiben wir, welche Generationen es gibt und welche Rolle sie hinsichtlich der Digitalisierung spielen.

Wer ist ein Digital Immigrant?

Personen aus unterschiedlichen Geburtsjahren werden in verschiedene Generationen unterteilt. Aufgrund der sich immer wandelnden Entwicklungen werden unterschiedliche Generationen von verschiedenen Einflüssen anders geprägt.

Darunter fällt ebenfalls die Entstehung und Entwicklung des digitalen Zeitalters. Das World Wide Web (www) entstand im Jahr 1989 und setze somit einen wichtigen “Meilenstein” der Digitalisierung. Ab diesen Zeitpunkt schritt die digitale Entwicklung schnell voran. Der Anfang der Digitalisierung fand etwa um 1980 statt.

Es gibt auch Menschen, die ein Leben ohne digitalen Medien nicht kennen. Aufgrund dieser Tatsache gibt es eine Spaltung in der Gesellschaft hinsichtlich der Digitalisierung. (1)

Menschen, die vor dem Sprung des digitalen Zeitalters geboren wurden, werden auch als “Digital Immigrants” bezeichnet. Die erste Umsetzung digitaler Möglichkeiten fand etwa um 1980 statt. Mit der Erfindung des World Wide Web (1989) stieg die weitere Entwicklung rasant an. (Bildquelle: Van Tay Media / Unsplash)

Für Personen die vor der Einführung digitaler Technologien bereits gelebt haben, mussten erst lernen mit der neuen Situation umzugehen. Sie wurden nicht in die digitale Gesellschaft hineingeboren. Somit werden diese Personen hinsichtlich der Digitalisierung auch als Digital Immigrants bezeichnet.

Digitale Geräte, das Internet oder das Fotografieren mit der Digitalkamera war oder ist für jene Personen nicht selbstverständlich. Sie haben den Sprung des digitalen Zeitalters selbst miterlebt und kennen noch die Umstände ohne digitalen Medien.

Welche Generationen werden von den Digital Immigrants vertreten?

Personen, die in unterschiedlichen Geburtsjahren geboren wurden werden in verschiedenen Generationen unterteilt. Dabei werden folgende Generationen nach ihrem Alter unterschieden:

  • Silent / Weltkriegsgeneration: 1928 bis 1946
  • Babyboomer: 1946 bis 1964
  • Generation X: 1965 bis 1976/1979
  • Generation Y: 1977/1980 bis 1997/2000
  • Generation Z: 1998/2021 bis 2010
  • Generation Alpha: 2010 bis 2020

Derzeit gibt es sechs Generationen. Jedoch sind die Generation Silent und Alpha eher unbedeutend, da sie hinsichtlich der Kaufkraft, des Arbeitsmarktes und deren eigenständigen Handlungen eine geringere Rolle spielen. Somit werden diese Generationen weitgehend außen vor gelassen.

Neben dem Alter können manche Personen aufgrund ihrer Charaktereigenschaften abweichen. Daher können einzelnen Personen bezüglich des Generationszugehörigkeit abweichen. Das betrifft vor allem Personen, die nahe der Grenzen der Geburtsjahre geboren wurden.

Aufgrund der Voraussetzung, dass die Geburt vor dem Beginn des digitalen Zeitalters stattgefunden haben muss, werden vor allem die Babyboomer und die Generation X als Vertreter der Digital Immigrants gesehen.

Welche typischen Charaktereigenschaften besitzen Generationen von Digital Immigrants?

Für die Abgrenzung typischer Charaktereigenschaften von Digital Immigrants muss jede Generation einzeln betrachtet werden. Personen der Generation Babyboomer können andere Eigenschaften und Präferenzen haben als Menschen der Generation X.
Jedoch ist jeder einzelne Person individuell. Das die nachstehenden Charaktereigenschaften zu 100 Prozent zutreffen stellt eine Ausnahme dar. Diese Charakterzüge und Eigenschaften können auch innerhalb einer Generation voneinander abweichen.

Die folgende Unterteilung vergleicht typische Merkmale der Generation Babyboomer und Generation X, welche die Digital Immigrants vertreten. Hierbei werden die Felder Beruf, Familie, Charaktereigenschaften und Umgang digitaler Technologien miteinander verglichen.

  • Die Generation Babyboomer hat neben der digitalen Entwicklung viele Bewegungen (Freiheits-, Umwelt- und Wirtschaftsbewegung) miterlebt. Sie sind in ihrer Karriere oft überfordert und halten den Bedingungen nicht stand. (2) Daher ist der frühzeitige Eintritt in die Rente keine Ausnahme. Der Beruf steht jedoch an oberster Stelle. Anstatt für sich selbst zu lernen, lernen sie für das Unternehmen. Sie sind sehr leistungsorientiert und strebsam. (3) Zwar sind Kinder für diese Generation wichtig, jedoch steht das Ausüben des Berufs an erster Stelle. Als das digitale Zeitalter anbrach, waren Personen dieser Generation bereits erwachsen. Für viele Personen ist bis heute der Umgang mit digitalen Mitteln schleierhaft. Zwar besitzen heutzutage etliche Rentner ein Smartphone, aber das nutzen sie meist nur für das Nötigste.
  • Personen der Generation X legen sehr viel Wert auf Sicherheit des Arbeitsplatzes. Die Arbeit ist ein zentraler Lebensbereich. Jedoch spielt bereits eine Individualisierung am Arbeitsplatz eine bedeutende Rolle. Ein Karriereaufstieg ist dabei nicht so wichtig. Außerdem spielt das Wohlergehen der eigenen Familie eine große Rolle. Kinder werden relativ konsequent erzogen. (4) Sie sind grundsätzlich sehr motiviert, selbstständig und pragmatisch. Eine große Herausforderung stellt für sie jedoch der bewusste Umgang mit neuen digitalen Mitteln dar. Bis heute haben einige Personen Probleme mit dem Umgang technischer Geräte.

Beide Generationen setzen sich stark für ihren Beruf ein. Sie sind in ihren Job engagierter als jüngere Generationen. (5) Jedoch ist das Maß der Selbstverwirklichung in der Karriere geringer. Gesundheit und Umweltschutz sind in Gegensatz für jüngere Generationen nicht sehr bedeutend.

Beide Generationen mussten erst lernen mit digitalen Mitteln umzugehen. Je älter die Generation dabei ist, desto schwieriger ist des für diese Generationen den Umgang mit der Digitalisierung zu begreifen.

Wie ist die Akzeptanz von Digital Immigrants zum digitalen Zeitalter?

Für Digital Immigrants war die Einführung der Digitalisierung eine herausfordernde Umstellung. Digitale Technologien beeinflussten nicht nur das private, sondern auch das berufliche Leben. Digital Immigrants konnten bis heute mehr oder weniger die vollständige Entwicklung der Digitalisierung miterleben.

Zu Beginn war die Akzeptanz eher gering. Mittlerweile sind digitale Medien auch für älteren Generationen interessant geworden.

Wie verhielten sich Digital Immigrants zu Beginn des digitalen Zeitalters?

Früher waren digitale Technologien noch etwas Neues und Unerkundetes. Dazu waren die Menschen nicht ganz so aufgeschlossen gegenüber Neuem. Die Einstellung verlief ganz nach dem Motto “Was der Bauer nicht kennt, mag er nicht.” Zudem waren digitale Mittel im Vergleich zu heute noch teuer. Daher führte auch der Preis zur Abschreckung.

Die breite Masse nutzte digitale Technologien erst, nachdem sich dieses Medium als Vorteil etabliert hat. Viele der Personen kamen auch mittels deren Arbeitsplatz zur Nutzung digitaler Technologien. Meistens war dies jedoch nicht in deren eigenen Interesse. Jedoch war es auf beruflicher Grundlage ihre Pflicht, den Umgang mit Computern und dem Internet zu erlernen. (6)

Wie verhalten sich Digital Immigrants heute?

Heute ist die Akzeptanz digitaler Median wesentlich höher als früher. Zudem ist die Nutzung digitaler Mittel und Träger billiger geworden. Zwar werden Funktionen digitaler Mittel kaum hinterfragt. Jedoch steigt der Hype von Social Media in den älteren Generationen immer mehr. Die größte Voraussetzung dabei ist ein einfacher Umgang. Die Skepsis gegenüber Online-Shopping und Online-Banking ist jedoch bei älteren Generationen noch weitgehend vorhanden.

Dennoch haben noch heute viele Menschen Probleme mit dem Umgang digitaler Technologien. Das betrifft vor allem die Generation der Babyboomer. In dieser Hinsicht lernen nicht die jüngeren von den älteren Generationen. Die meisten Eltern und Großeltern lernen die Nutzung des Smartphones, des Computer oder des Internets von deren eigenen Kindern. (7)

Welche Kanäle werden heutzutage stark von Digital Immigrants genutzt?

Mittlerweile beziehen auch Digital Immigrants Informationen und Kaufangebote über digitalen Medien. Außerdem werden immer häufiger digitale Kommunikationsplattformen genutzt.

Die folgende Übersicht zeigt, welche Plattformen von Digital Immigrants gerne genutzt werden und von welchen Aspekten sie hinsichtlich einer Kaufentscheidung angetrieben werden. Dabei ist die Generation X weitaus offener und nutzt digitale Median stärker als die Generation Babyboomer.

  • Babyboomer: TV, Radio, Facebook, WhatsApp. Coupons, Treuepunkte, regionale Angebote, personalisierte Social Media Werbung.
  • Generation X: TV, E-Mails, Blogs, Online-Zeitungen, Facebook, Pinterest, WhatsApp, Online-Shops. Zuverlässige und glaubwürdige Informationen, Kundenrezensionen, Newsletter-Marketing, personalisierte Angebote, Visualisierungen, How-To-Videos und Tutorials.

Einzelne Kanäle wie YouTube oder Angebote wie Streamen werden auch bei der Generation X immer populärer. Jedoch nutzt diese Generation diese Angebote oft erst, wenn sie bereits seit einiger Zeit am Markt etabliert sind. Damit können sie sicher sein, dass diese Angebote vertrauenswürdig sind.

Digital Immigrants nutzen immer mehr Kanäle der neuen Medien. Besonders beliebt sind dabei WhatsApp und Facebook. (Bildquelle: 123rf / dolgachov)

Dennoch greifen diese Generationen nach wie vor gerne auf analoge Medien wie Zeitungen, Prospekte und Kataloge zurück. Sie nutzen nach wie vor digitale Medien, bei dem kein Internet gebraucht wird. Die Skepsis gegenüber das Internet ist teilweise noch immer sehr hoch. Je älter die Generation ist, desto weniger digitale Kanäle werden genutzt.

Was versteht man unter den Begriff Digital Native?

Als Digital Natives gelten alle Generationen, die bereits in das digitale Zeitalter hineingeboren wurden. Daher werden Digital Natives von der Generation Y (Millennials), Generation Z (Gen-Z) und der noch sehr jungen Generation Alpha vertreten. Da es sich bei der Generation Alpha noch um Kinder handelt, wird diese Generation noch außen vor gelassen.
Digital Natives wollen anders sein, anders arbeiten und anders leben. Individualität und Selbstverwirklichung sind sehr wichtig.

Anders als Digital Immigrants sind Digital Natives ausgezeichnet mit den digitalen Technologien vertraut. Sie kennen keine Welt ohne der Digitalisierung und nehmen das als selbstverständlich wahr. Individualität und Selbstverwirklichung spielt sowohl in der Karriere als auch im Privatleben eine bedeutende Rolle.

Der Wunsch einer eigenen Familie reduziert sich nach und nach. Sie werden intrinsisch motiviert. Hinsichtlich der Karriere sind nicht Geld der Anreiz, sondern die Leidenschaft an der Arbeit, die sie ausüben.

Je jünger die Generation ist, desto stärker ist die Verbindung zwischen Mensch und Technologie. Ältere Generationen sehen dieses Verhalten oft als negativ an. Wenn das dreijährige Kind bereits tadellos mit dem Smartphone umgehen kann, könnte das auch als Sucht verstanden werden. (8) Soziale Aktivitäten werden virtuell. Menschlicher Kontakt distanziert sich.

Digital Natives können nicht mehr ohne die Digitalisierung sein. Es ist ein wichtiger Bestandteil ihres Lebens. Die Spaltung von Digital Immigrants und Digital Natives bezieht sich daher nicht nur um das Alter. Es geht viel mehr darum, von welchen Einflüssen diese Generationen geprägt werden.

Fazit

Digital Immigrants wurden vor Beginn des digitalen Zeitalters geboren. Die Generation Babyboomer und Generation X sind Vertreter von Digital Immigrants. Für diese Personen stellt der Umgang digitaler Technologien eine Herausforderung dar. Sie kennen das Leben ohne digitalen Technologien und mussten sich erst an die Digitalisierung gewöhnen.

Die Akzeptanz digitaler Medien steigt. Je jünger die Generation ist, desto mehr Kanäle werden genutzt. Digital Natives wurden in das digitale Zeitalter hineingeboren. Somit haben sie ein umfassendes Verständnis für digitale Technologien. Für diese Personen ist die Digitalisierung selbstverständlich, da sie es nicht anders kennen. Auch wenn das Interessen an digitalen Medien von älteren Generationen steigt, sind sie weiterhin gegenüber bestimmten Kanälen voreingenommen.

Weiterführende Literatur: Quellen und interessante Links

[1] https://apps.derstandard.at/privacywall/story/2000085552677/die-digitale-spaltung-ein-problem

[2] https://pubmed.ncbi.nlm.nih.gov/25760102/

[3] http://die-generation-z.de/babyboomer-und-gen-z/

[4] https://pubmed.ncbi.nlm.nih.gov/31323912/

[5] https://pubmed.ncbi.nlm.nih.gov/31136020/

[6] https://www.soprasteria.de/newsroom/publikationen/studien/digitale-ueberforderung-im-arbeitsalltag

[7] https://www.sciencedaily.com/releases/2014/01/140124082717.htm

[8] https://www.sciencedirect.com/science/article/pii/B9780080970868260947

Bildquelle: 123rf / goodluz

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