Immer mehr Menschen streben einen Job im Ausland an oder interessieren sich für eine Arbeitsstelle in einem internationalen Unternehmen. Bei vielen Firmen gilt es, das Bewerbungsschreiben auf Englisch einzureichen. Dazu gehört neben dem Anschreiben und dem Motivationsschreiben auch ein Lebenslauf. In den Vereinigten Staaten sowie in Kanada und Australien nennt sich der Lebenslauf “Resume”.
Das Resume unterscheidet sich in einigen Punkten vom deutschen Lebenslauf. In diesem Artikel möchten wir dir deshalb diese amerikanische Variante genauer vorstellen. Wir erklären dir, wann du ein Resume benötigst, wie ein Resume aufgebaut ist, welche Informationen es beinhaltet und auf was es in einem gelungenen Resume ankommt. Zudem stellen wir dir die wesentlichen Unterschiede der beiden Lebensläufe vor.
Inhaltsverzeichnis
Das Wichtigste in Kürze
- Das Resume ist vor allem bei Bewerbungen im englischsprachigen Raum erforderlich. Es ist maximal eine Seite lang und beschränkt sich auf die beruflichen und privaten Highlights der Bewerber.
- Im Gegensatz zum deutschen Lebenslauf stehen persönliche Informationen eher im Hintergrund. Angaben zum Geschlecht, dem Alter, der Nationalität und Religion werden nicht gemacht.
- Im Resume werden nicht alle beruflichen Stationen angegeben. Es werden nur die für die neue Arbeitsstelle relevanten Erfahrungen erwähnt. Dadurch entstandene Lücken im Lebenslauf spielen keine Rolle.
Glossareintrag: Der Begriff Resume im Detail erklärt
Um dich über die amerikanische Variante des Lebenslaufs rundum zu informieren, haben wir für dich alle wichtigen und die häufigsten Fragen zu diesem Thema zusammengesucht und beantwortet. So bist du für deine Bewerbung im Ausland bestens informiert.
Was ist ein Resume?
Beim Resume handelt es sich um ein Informationsblatt, auf dem die wichtigsten Daten und Informationen über einen Bewerber und dessen Fähigkeiten dargestellt werden. Das Resume folgt immer einem klaren und gut strukturierten Aufbau. Auf maximal einer DIN-A4-Seite soll der Arbeitgeber wesentliche Informationen über die Person, ihren Werdegang, ihre Kenntnisse sowie ihre Freizeitbeschäftigungen erhalten. (1)
Das Resume unterscheidet sich allerdings in einigen Punkten vom deutschen Lebenslauf. Es gibt spezielle inhaltliche, sprachliche und gestalterische Eigenschaften, die für das Resume charakteristisch sind. Somit kann ein deutscher Lebenslauf nicht einfach ins Englische übersetzt werden, sondern bedarf einer besonderen Vorgehensweise.
Wann wird ein Resume benötigt?
In den Vereinigten Staaten sind Resumes besonders für Stellen im privaten Wirtschaftssektor wichtig. Weniger eingesetzt werden sie bei Bewerbungen für akademische Berufe oder Tätigkeiten im öffentlichen Bereich. Hier möchte der Arbeitgeber meist einen Curriculum Vitae, kurz CV, sehen. Dieser ähnelt mehr einem deutschen Lebenslauf. (2)
Doch auch innerhalb Deutschlands bieten nationale sowie internationale Firmen englischsprachige Jobs an. Je nach Unternehmen kann ein Resume oder ein CV erforderlich sein. Welche Art des Lebenslauf einzusenden ist, lässt sich der Stellenausschreibung entnehmen.
Wie ist ein Resume aufgebaut?
Dies hat zum Vorteil, dass die derzeitige oder zuletzt ausgeübte Tätigkeit direkt zu Beginn ersichtlich wird und so selbst bei vielen Jobwechseln sofort heraussticht. Meist ist diese Position nämlich eine Hinführung oder Qualifizierung für die neue Arbeitsstelle.
Das Resume folgt in der Regel einem klar strukturierten Aufbau und beginnt mit der Überschrift “Resume” oder “Personal Resume”. Anschließend sollten folgende Punkte aufgeführt werden (3):
- Personal Details: Name, Adresse, Telefonnummer und E-Mail-Adresse angeben
- Summary/Personal Profile: Kurze Beschreibung der eigenen Persönlichkeit (2 – 3 Sätze)
- Objective: Karriereziel offenlegen, genaue Wunschtätigkeit, Stelle und Motivation angeben
- Professional/Work Experience: Beruflichen Werdegang mit den wichtigsten Tätigkeiten und Erfolgen aufzählen, beginnend mit der aktuellsten, Unternehmensname, Standort, Position und Beschäftigungsdauer angeben
- Education: Schulische Ausbildungen sowie Fort- und Weiterbildungen in antichronologischer Reihenfolge angeben, Name der Einrichtung, Besuchsdauer und erworbene Abschlüsse erwähnen
- Skills: Besondere Fähigkeiten wie Computer- und Sprachkenntnisse aufzählen
- Activities/Engagement: Für den Job interessante Hobbies oder Tätigkeiten im Ehrenamt erwähnen
- References: Mindestens zwei Referenzen/Personen für etwaige berufliche Auskünfte angeben
Wichtig ist, dass all diese Informationen auf eine DIN-A4-Seite passen. Deshalb gilt für das amerikanische Resume: weniger ist mehr! Alle für den Job nicht relevanten Informationen und Stationen der beruflichen und privaten Laufbahn sollten weggelassen werden. Das Gute am Resume ist, dass ausgelassene Informationen und somit entstehende Lücken im Lebenslauf keine Rolle spielen.
Welche Informationen beinhaltet ein Resume?
Aufgrund strenger Gesetze zur Antidiskriminierung bevorzugen US-Unternehmen in manchen Fällen sogar komplett anonyme Bewerbungen. Persönliche Daten werden meist auf dem von der Firma vorgefertigten Bewerbungsformular nicht erfragt oder im Nachhinein geschwärzt.
Unter dem Punkt “Objective” sollte die Motivation sowie die angestrebte Position im Unternehmen ersichtlich werden. Dies zeigt, dass sich der Bewerber feste Ziele gesetzt hat. Bei der beruflichen Laufbahn sollten nur die zwei bis drei aussagekräftigsten Arbeitsstellen erwähnt werden. Diese sollten, wenn möglich, für die neue Position relevant sein. Das Resume wird somit regelrecht auf das Jobangebot zugeschnitten.
Auch bei den Skills sollten nur die für den Job relevanten Fähigkeiten des Bewerbers aufgelistet sein. In der Regel sind gute Computer- und Sprachkenntnisse hilfreich und in vielen Unternehmen sogar erforderlich. Unter “Activities” können weitere Softskills durch die Angabe von Hobbies oder ehrenamtlichen Tätigkeiten ersichtlich werden. (4)
Welche Unterschiede gibt es zum deutschen Lebenslauf?
Amerikanisches Resume:
- Umfasst maximal eine Seite
- Enthält kein Foto
- Beinhaltet die zwei bis drei relevantesten beruflichen Stationen
- Verzichtet auf persönliche Angaben wie Geschlecht, Alter, Nationalität und Religion
- Gibt immer Referenzen an
- Benötigt keine Unterschrift
Deutscher Lebenslauf:
- Umfasst eine bis zwei Seiten
- Enthält professionelles Bewerbungsbild
- Zählt alle beruflichen Stationen auf
- Enthält einige persönliche Informationen
- Gibt keine Referenzen an, ggf. als Arbeitszeugnisse im Anhang
- Datum und Unterschrift sind erforderlich
Das amerikanische Resume sollte in der Regel nicht länger als eine Seite sein. Somit muss alles Unwichtige herausgenommen werden. Zudem befindet sich kein Foto auf der Bewerbung. In Deutschland hingegen legen Arbeitgeber großen Wert auf ein professionelles Bewerbungsbild, um einen ersten Eindruck vom Kandidaten zu bekommen.
Des Weiteren verzichtet das Resume auf persönliche Informationen. Im deutschen Lebenslauf sind Details zur Person, insbesondere das Geburtsdatum, in der Regel anzugeben.
Am Ende des Resumes ist das Hinterlegen von Referenzen besonders wichtig. Die Angabe der Kontaktdaten der ehemaligen Arbeitgeber dient, um weitere Auskünfte über die Bewerber einzuholen. Damit ist das Resume beendet. Es benötigt kein Datum und keine Unterschrift wie der deutsche Lebenslauf.
Auf was kommt es im Resume an?
- Die Schriftart: Das Resume sollte gut lesbar sein und in einer serifenfreien Schriftart verfasst sein. Gut geeignet sind hierfür die Schriftarten Arial, Helvetica, Calibri oder Tahoma. Auch die Größe der Schrift ist wichtig und sollte 11 oder 11.5 betragen.
- Umlaute ausschreiben: Die Umlaute Ä, Ö und Ü sollten immer ausgeschrieben werden, da sie im Englischen nicht existieren.
- Struktur einhalten: Die Struktur und Kategorien sollten immer eingehalten werden. So wirkt das Resume übersichtlich und ist logisch gegliedert.
- Private Informationen weglassen: Über Privates sollte sehr kurz gesprochen und nur ausgewählte Informationen angeben werden. Gegebenenfalls kann die Kategorie “Summary / Personal Profile” auch weggelassen werden.
- Klar definierte Ziele: Motivation, angestrebte Position und Ziele müssen ersichtlich sein.
- Passende Soft- und Hard Skills: Fähigkeiten müssen zur ausgeschriebenen Stelle passen und den Anforderungen entsprechen.
- Individuelle Resumes: Jedes Resume muss individuell erstellt und der Position entsprechend zugeschnitten werden.
Wie in jedem Lebenslauf sollten die grundlegenden Vorgaben eingehalten werden. Das Layout, der Aufbau und die Rechtschreibung spielen für jeden Arbeitgeber eine wichtige Rolle und sind entscheidend für den ersten Eindruck. Deshalb sollte das Resume sowie das Anschreiben optisch und inhaltlich stimmen und vor Abgabe akribisch überprüft werden.
Fazit
Das Resume kommt überwiegend in den Vereinigten Staaten und weiteren englischsprechenden Ländern zum Einsatz. Im Gegensatz zum deutschen Lebenslauf stellt es keine Liste mit detaillierten Angaben zur Person und deren bisherigen Arbeitserfahrungen dar, sondern beschränkt sich auf die privaten und beruflichen Highlights des Bewerbers. Persönliche Informationen oder ein Bild des potentiell neuen Arbeitnehmers sind im Resume nicht zu finden.
Ausschlaggebend für ein gutes Resume ist ein einwandfreies Englisch. Hierfür sollten Bewerber die wichtigsten Begriffe kennen und sich gegebenenfalls die Hilfe eines Muttersprachlers einholen. Zudem sollte der in Kategorien gegliederte Aufbau sowie die vorgesehene Formatierung eingehalten werden. Jedes Resume ist individuell zu gestalten und auf jede Arbeitsstelle optimal zugeschnitten. Dabei sollte man keine Scheu haben, irrelevante Informationen komplett aus dem Resume zu streichen.
Weiterführende Literatur: Quellen und interessante Links
[1] https://bewerbung.com/lebenslauf-englisch-resume/
[2] http://www.cvlab.com/bewerbung-schreiben/bewerbung-englisch/unterschied-lebenslauf-cv-und-resumeinfografik/
[3] https://www.ingenieur.de/karriere/bewerbung/lebenslauf-auf-englisch-was-bei-resume-und-cv-zu-beachten-ist/
[4] https://karrierebibel.de/amerikanischer-lebenslauf/
[5] https://www.die-bewerbungsschreiber.de/lebenslauf-englisch
Bildquelle: Markus Winkler / unsplash