Ob im Alltag oder im Berufsleben – soziale Kompetenzen spielen eine enorm wichtige Rolle, wenn es um den richtigen Umgang mit anderen Menschen geht. Dabei gibt es viele verschiedene Eigenschaften, die zu einem harmonischen Miteinander beitragen und anhand derer sich die soziale Kompetenz eines jeden Menschen messen lässt. Solche Fähigkeiten entwickeln sich bereits im Kindesalter und werden mit der Zeit immer ausgeprägter, jedoch kann man gewisse Kompetenzen auch erlernen.
In diesem Beitrag möchten wir dir mehr über den Begriff soziale Kompetenz erklären und dir zeigen, welche solcher Fähigkeiten überhaupt wichtig sind. Darüber hinaus erzählen wir dir mehr zu den wichtigsten Sozialkompetenzen aus Arbeitgebersicht und wie du diese sogar erlernen kannst.
Inhaltsverzeichnis
- 1 Das Wichtigste in Kürze
- 2 Definition: Was bedeutet eigentlich soziale Kompetenz?
-
3 Hintergründe: Was du über soziale Kompetenz wissen solltest
- 3.1 Welche sozialen Kompetenzen gibt es?
- 3.2 Warum brauche ich soziale Kompetenzen im Berufsleben?
- 3.3 Welche sozialen Kompetenzen sind Arbeitgebern besonders wichtig?
- 3.4 Welche sozialen Kompetenzen sind in einer Bewerbung wichtig?
- 3.5 Welche sozialen Kompetenzen sind im Alltag wichtig?
- 3.6 Wie finde ich heraus, ob ich soziale Kompetenzen besitze?
- 4 Wie kann ich meine soziale Kompetenz durch gezieltes Training fördern?
- 5 Fazit
- 6 Weiterführende Literatur: Quellen und interessante Links
Das Wichtigste in Kürze
- Soziale Kompetenzen sind für den Alltag und das Berufsleben unerlässlich, um ein harmonisches Miteinander zu erreichen und förderlich für den Umgang mit anderen.
- Soziale Kompetenzen lassen sich den Soft Skills im Berufsleben zuordnen, welche rund 40 Prozent des beruflichen Erfolges ausmachen.
- Die drei wichtigsten sozialen Kompetenzen für Arbeitgeber sind Teamfähigkeit, Kommunikationsfähigkeit sowie Problemlösungsfähigkeit.
Definition: Was bedeutet eigentlich soziale Kompetenz?
Neben deinem Fachwissen, sprich deinen Hard Skills, sind auch soziale Kompetenzen für das Berufsleben entscheidend. Besonders, wenn du Karriere machen möchtest und dabei eine Führungsposition anstrebst oder öfter in einem Team zusammenarbeitest, sind verschiedene soziale Fähigkeiten enorm wichtig.
Soft Skills machen nämlich rund 40 Prozent deines beruflichen Erfolges aus, dazu gehören auch die sozialen Kompetenzen. Oft sehen Personaler dies sogar als maßgebliches Einstellungskriterium an. Doch was bedeutet es eigentlich, sozial kompetent zu sein?
Wie schon kurz angesprochen, lässt sich die soziale Kompetenz den Soft Skills eines jeden Menschen zuordnen. Im Grundsatz bedeuten das Wort Sozialkompetenz schlichtweg nur, dass du Fähigkeiten besitzt, die dem zwischenmenschlichen Umgang sowohl im Alltag als auch im Berufsleben förderlich sind. Darunter wird nicht nur eine Eigenschaft verstanden, sondern mehrere auf einmal, die je nach Situation jedoch variieren und mehr oder weniger stark zum Vorschein kommen.
Anders als deine Zeugnisse oder Qualifikationen kannst du das Vorhandensein deiner sozialen Kompetenzen nicht genau messen oder nachweisen. Sie offenbart sich meist erst im Miteinander, denn bist du sozial kompetent bedeutet das gleichzeitig, dass du weniger Reibungspunkte mit Menschen in deiner Umgebung hast und deine persönlichen Ziele mit denen einer Gruppe in Einklang bringen kannst. Vor allem aber kannst du dich anderen Menschen gegenüber angemessen verhalten, Verständnis für deren Situation zeigen und diese akzeptieren.
Hintergründe: Was du über soziale Kompetenz wissen solltest
In den folgenden Abschnitten wollen wir dir verschiedene Sozialkompetenzen näherbringen und dir zeigen, warum solche Eigenschaften so wichtig für den Alltag oder das Berufsleben sind. Vor allem aber stellt sich natürlich die Frage: Wie finde ich heraus, ob ich überhaupt soziale Kompetenzen besitze und wie kann ich dazulernen? Auch das erklären wir dir in diesem Abschnitt.
Welche sozialen Kompetenzen gibt es?
Dazu zählen der Umgang mit sich selbst, der Umgang mit anderen, die Kompetenzen in der Zusammenarbeit mit anderen und die Kompetenzen der Menschenführung. Dementsprechend sind nicht alle Fähigkeiten gleich wichtig, es gibt jedoch einige, die als Grundlage für ein harmonisches Miteinander im Team essenziell sind:
- Teamfähigkeit
- Kommunikationsfähigkeit
- Empathie
- Respekt und Toleranz
- Konfliktfähigkeit
- Kritikfähigkeit
- Verantwortungsbewusstsein
- Hilfsbereitschaft
- Kompromissbereitschaft
Wenn du eine Führungsposition anstrebst, musst du jedoch zusätzlich noch andere soziale Kompetenzen mitbringen, die dein Team zwar lenken, aber dennoch zu einem sozialen Miteinander beitragen. Das sind beispielsweise Eigenschaften wie:
- Verantwortungsbewusstsein
- Verhandlungsgeschick
- Durchsetzungsvermögen
- Motivationsfähigkeit
- Gerechtigkeitssinn
Der Punkt Durchsetzungsstärke mag im ersten Moment vielleicht etwas widersprüchlich klingen, jedoch bedeutet auch das Verwirklichen der eigenen Visionen und Ziele, dass man gleichzeitig noch sozial kompetent sein kann. Besonders im Berufsalltag ist es enorm wichtig, dass sich aus vielen Meinungen und Vorschlägen am Ende eine einzige Vision herauskristallisiert, denn nicht jeder kann schließlich zu seinem Recht kommen.
Wichtig dabei ist aber, dass du diese eher negative Verhaltensweise positiv kombinierst und es schaffst, deine Ziele so zu erreichen, dass du andere nicht verletzt oder zurückdrängst. Wenn du das kannst, bist du vielen Menschen nämlich schon einen großen Schritt voraus und hast definitiv das Zeug zur Übernahme einer Führungsposition.
Darüber hinaus gibt es noch viele weitere Sozialkompetenzen, die im Umgang mit dir selbst ebenfalls von großer Bedeutung sind. Darunter fallen beispielsweise:
- Selbstbewusstsein
- Selbstdisziplin
- Selbstwertgefühl
- Selbstreflexion
- Eigenverantwortung
Warum brauche ich soziale Kompetenzen im Berufsleben?
Im Grundsatz erleichtern diese aber immer die Kommunikation zwischen zwei Menschen und fördern den Informationsfluss. Außerdem werden die Erfolgschancen von Projekten als besser bewertet, wenn Menschen zusammenarbeiten, die über soziale Kompetenzen verfügen und sich gegenseitig ergänzen.
Viele Arbeiten finden mittlerweile in Teams statt, um durch die Ergänzung von Fachwissen einen besseren Output zu generieren. Vor allem aber sorgen soziale Kompetenzen für einen reibungslosen Ablauf innerhalb des Teams.
Aus diesem Grund setzen Arbeitgeber besonders häufig auf das Vorhandensein solcher Eigenschaften, da wohl keiner einen Quertreiber in das eigene Team bringen möchte und anschließend Ergebnisse minderer Qualität erzielt. Denn das wirkt sich im Umkehrschluss negativ auf das Unternehmen und den Umsatz aus, was jeder natürlich Arbeitgeber vermeiden möchte.
Während sich in Hard Skills im Job mit der Zeit immer weiter verändern, bleiben soziale Kompetenzen doch immer dieselben. Und genau das macht sie so wertvoll, denn wenn alles fällt, bleibt immer noch das Miteinander, um die Unternehmenskultur und Organisation wieder auf Kurs zu bringen und dem Wandel anzupassen.
Welche sozialen Kompetenzen sind Arbeitgebern besonders wichtig?
Das beginnt vor allem bei der Teamfähigkeit. Wie bereits erwähnt, möchte kein Chef ein schwarzes Schaf im Team haben, welches gegen und nicht mit den Kollegen arbeitet. Aus diesem Grund ist Teamfähigkeit in jedem Beruf das A und O. Wer diese nicht besitzt, hat heutzutage kaum noch Chancen, sich beruflich weiterzuentwickeln und den Einstieg überhaupt erst zu schaffen. Laut einer Umfrage von Statista aus dem Jahr 2018 sehen 46 Prozent der befragten Unternehmen diese Sozialkompetenz als die wichtigste an.
Mit der Teamfähigkeit einher geht allerdings die Kommunikationsfähigkeit, die deswegen mindestens genauso wichtig und von Arbeitgebern gefragt ist. Kommunikation ist ein essenzieller Bestandteil der Teamfähigkeit – das eine funktioniert ohne das andere auf keinen Fall. Diese soziale Kompetenz belegt schließlich mit 44 Prozent Platz 2 der meistgefragten Kompetenzen von Arbeitgebern. Damit einher geht jedoch auch die Problemlösungsfähigkeit. Auch das zählen 31 Prozent der Unternehmer zu den Top 3 der sozialen Kompetenzen.
In einer sich wandelnden Arbeitswelt setzen viele Arbeitgeber mittlerweile auch Flexibilität voraus. Der Trend geht immer weiter weg vom 9-to-5 Job hin zum Arbeiten nach dem New Work Prinzip. Dafür ist Flexibilität von besonderer Bedeutung. Natürlich gibt es je nach Beruf andere Eigenschaften, die du für das Erfüllen deiner Tätigkeit unbedingt mitbringen solltest, allerdings hast du schon die besten Chancen, wenn du die genannten Fähigkeiten vorweisen kannst.
Welche sozialen Kompetenzen sind in einer Bewerbung wichtig?
Zunächst einmal solltest du natürlich in der Stellenbeschreibung darauf achten, welche sozialen Kompetenzen der Arbeitgeber für die Vergabe der Stelle überhaupt voraussetzt. Findest du zu diesem Punkt nichts, recherchiere einfach, welche Eigenschaften grundsätzlich für deinen Traumjob wichtig sind und greife diese dann unbedingt in deiner Bewerbung auf.
Schreibe also nicht „Ich bin besonders flexibel und besitze eine ausgeprägte Teamfähigkeit“, sondern belege deine Aussagen auch. Spielst du beispielsweise in einem Verein oder zeigst in deiner Freizeit soziales Engagement, ist das natürlich ein Zeichen für den Personaler, dass du über erhöhte Kompetenzen der Teamfähigkeit verfügst. Stelle nach diesem Schema für jede Sozialkompetenz einen praktischen Bezug her.
Jeder Job setzt natürlich andere sozialen Kompetenzen voraus, weswegen wir dir diese Frage nicht eindeutig beantworten können. Greife dabei aber die bereits von uns genannten Soft Skills auf, denn diese sind sowohl im Beruf als auch im Alltag immer gefragt und recherchiere dabei selbstständig, welche Kompetenzen darüber hinaus in deinem Berufsfeld von besonderer Bedeutung sind.
Welche sozialen Kompetenzen sind im Alltag wichtig?
- Zuhören können
- Verständnis und Mitgefühl
- Achtung und Anerkennung
- Menschenkenntnis
- Kritikfähigkeit
- Toleranz und Respekt
- Interkulturelle Kompetenz
Besonders, wenn du auch privat erfolgreich sein möchtest, zählen diese Kompetenzen unbedingt dazu. Denn wenn du dich weiterhin in deinem Umfeld wohlfühlen und enge Beziehungen zu Freunden aufbauen möchtest, solltest du diese natürlich immer mit Respekt behandeln und deine eigenen Wünsche unterordnen können.
Wie finde ich heraus, ob ich soziale Kompetenzen besitze?
- Fällt es dir leicht, neue Freunde zu finden und auf andere zuzugehen?
- Fällt es dir leicht, die Motive und Sichtweisen anderer zu verstehen?
- Fällt es dir leicht, andere zu motivieren und zu überzeugen?
- Fällt es dir leicht, Kritik zu äußern, ohne dabei verletzend zu sein?
- Fällt es dir leicht, Kompromisse zu schließen?
- Fällt es dir leicht, deine Interessen hinten anzustellen?
- Fällt es dir leicht, andere mehr zu loben als zu kritisieren?
- Fällt es dir leicht, anderen zu vertrauen und Verantwortung abzugeben?
- Fällt es dir leicht, nicht das letzte Wort zu behalten?
Die Beantwortung dieser Fragen leitet auch schon zum nächsten Kapitel dieses Artikels über, denn soziale Kompetenzen kann man auch erlernen. Hast du also festgestellt, dass du mehrere Fragen mit Nein beantwortet hast, lies am besten nun den nächsten Abschnitt.
Wie kann ich meine soziale Kompetenz durch gezieltes Training fördern?
Wie bereits gesagt kannst du soziale Kompetenzen auch erlernen oder weiter ausbauen. Speziell für diesen Bereich gibt es sogar verschiedene Kurse oder Lehrgänge, die dir solche Kompetenzen vermitteln und durch verschiedene Übungen gezielt trainieren sollen.
Die schlechte Nachricht ist aber: Soziale Kompetenzen lassen sich nicht von heute auf morgen erlernen. Ziel solcher Übungen ist es auch nicht, sich alle sozialen Kompetenzen anzueignen, die es gibt, sondern nur solche gezielt auszubauen, die einen selber stören oder auch im Job von Vorteil sein können.
In den folgenden Abschnitten geben wir dir Tipps mit auf den Weg, wie du dich selber im Alltag zu mehr Sozialkompetenz hinreißen lassen und dir gewisse Eigenschaften aneignen kannst.
Höre immer aufmerksam zu
Auch das Zuhören ist eine soziale Kompetenz, die viele Menschen häufig unterschätzen. Vielen fällt es sehr schwer anderen zu folgen und konzentriert darauf zu hören, was derjenige sagen möchte. Das ist sowohl im Job als auch im Alltag jedoch eine der wichtigsten Fähigkeiten, die sowohl die Teamfähigkeit verbessern als auch deinem Gegenüber Respekt zollen.
Fang an, auch mal Fragen zu stellen oder Diskussionen in den Raum zu werfen, bei denen du aber dennoch die Meinungen anderer annimmst und tolerierst. Versuche aber auch, deine eigene Meinung so gut es geht zu vertreten und andere davon zu überzeugen. Das zeigt besonders deinem Chef, dass du ein Teamplayer bist und wertvolle soziale Kompetenzen besitzt.
Zuhören bedeutet vor allem immer auch Schweigen zu können – eine weitere soziale Kompetenz, die für viele sehr schwer zu erlernen ist. Aber genau solche Situationen sind bestens geeignet für ein Training deiner Kompetenzen.
Reflektiere dich selbst
Selbstreflexion ist eine wichtige persönliche Eigenschaft, die du auf jeden Fall besitzen solltest, wenn du auch anderen gegenüber sozial kompetent sein möchtest. Denn nur, wer sich selber immer reflektiert und den Fehler auch bei sich sucht, kann sich stetig weiterentwickeln und daran wachsen.
Vor allem wirkt sich das wiederum auf die Beziehungen zu anderen Menschen aus, denn sich und sein Verhalten zu analysieren und zu verbessern kommt auch dem Team zugute, welches ebenfalls daran wachsen und das Ergebnis verbessern kann. Schließlich lernt man am besten durch Fehler.
Nutze also hin und wieder deine freie Zeit und hinterfrage dein Handeln, aber auch dein Denken. Hattest du vielleicht Vorurteile gegenüber jemand anderem? Hast du andere Meinungen nicht zugelassen und abgeblockt? Könnten sich daraus Chancen für die weitere Arbeit ergeben?
Stelle dich Konflikten
Im persönlichen und beruflichen Alltag ist es auch wichtig, Konflikte und Kritik so anzunehmen, wie sie kommen, doch oftmals verleitet uns gerade das dazu, gleich alles negativ aufzufassen und nicht mehr zuzuhören. Gerade Kritik- und Konfliktfähigkeit sind aber essenziell für das Wachstum – ob für dein Team oder für dich selber. Sollte diese Kritik konstruktiv geäußert werden, versuche sie in Zukunft anzunehmen und in etwas Positives umzuwandeln.
Stelle dich ganz bewusst den Auseinandersetzungen und Meinungsverschiedenheiten und arbeite aktiv an einer Lösung mit, anstatt dich in dein Schneckenhaus zurückzuziehen. Ohne solche Konflikte würden die besten Ergebnisse oftmals gar nicht erst entstehen, denn nur selten sind alle Menschen derselben Meinung. Auch, wenn es dir am Anfang schwerfallen mag wirst du sehen, dass es mit der Zeit leichter wird und du besser mit solchen Situationen umgehen kannst.
Im Folgenden Video wird dir nochmal genau gezeigt, wie du besser mit anderen Menschen umgehen kannst, ohne dich dabei unsicher zu fühlen:
Fazit
Wie du siehst, sind soziale Kompetenzen nicht nur für den Alltag, sondern auch im Berufsleben unerlässlich. Ohne das Vorhandensein verschiedener Kernkompetenzen wirst du den Personaler heutzutage nicht mehr so leicht von dir überzeugen können. Diese sind schließlich auch an einem guten Miteinander des Teams interessiert, welches natürlich bessere Ergebnisse zutage bringt.
Wenn du nicht über alle sozialen Kompetenzen verfügst, macht dich das auf keinen Fall zu einem sozial inkompetenten Menschen. Jedoch solltest du die wichtigsten Fähigkeiten wie Teamfähigkeit, Kommunikationsfähigkeit und Konfliktfähigkeit besitzen, dich unterordnen und andere sowie deren Ziele annehmen und akzeptieren können.
Weiterführende Literatur: Quellen und interessante Links
[1] https://de.statista.com/statistik/daten/studie/2216/umfrage/begriffe-die-arbeitgeber-am-haeufigsten-im-lebenslauf-suchen/
[2] https://www.beltz.de/fileadmin/beltz/leseproben/978-3-621-27624-5.pdf
[3] https://idw-online.de/de/news682236
Bildquelle: unsplash.com / Priscilla Du Preez