Zuletzt aktualisiert: September 16, 2024

Dem Alltagstrott entfliehen, eine Auszeit vom Job nehmen und eigene Wünsche und Bedürfnisse dabei in den Vordergrund stellen, muss kein Traum bleiben. Ein Sabbatjahr bietet dir die kleine große Freiheit der eigenen Selbstständigkeit und verspricht dabei genügend Freiraum für berufliche Veränderungen oder persönliche Belange. Im Folgenden verraten wir dir wie du dein Sabbatical planen und verwirklichen kannst.




Das Wichtigste in Kürze

  • Viele Beschäftigte arbeiten auf ein Sabbatjahr hin. Besonders größere Unternehmen bieten ihren Mitarbeitern verschiedene Arbeitszeitmodelle, welche diesen bezahlten Sonderurlaub möglich machen.
  • Eine Auszeit vom Job ermöglicht es, sich beruflich weiterzuqualifizieren, die Welt zu bereisen oder mehr Zeit für Hobbys und Familie aufzubringen.
  • Der Begriff “Sabbatical” wurde bereits in der Bibel erwähnt und steht für das hebräische “Sabbat”. Die vollständige Sabbatruhe stand damals für eine Verschnaufpause für Äcker und Weinberge.

Definition: Was ist ein Sabbatjahr?

Nach seinem Ursprung ist das Sabbatjahr das siebente Jahr, der Zeitpunkt Sklaven freizulassen und die Arbeit auf den Äckern ruhen zu lassen. Heute steht das Sabbatical für längere Auszeiten vom Job oder auch für flexible Arbeitszeitmodelle, welche dir mehr Selbstständigkeit verschaffen.

Anfänglich blieb das Sabbatjahr auf den Hochschulbereich beschränkt. Damit wurde eine befristete Freistellung vom Unterricht bezeichnet, welche den Lehrkräften Freiraum verschaffen sollte, um sich der Forschungsarbeit zuzuwenden.

Das Modell hat in der modernen Arbeitswelt Schule gemacht und folgt groß angelegten Studien zu “Working- Balance”. Die Balance zwischen Arbeit und Freizeit zu finden, kann heißen, im Beruf kürzerzutreten, um nach Beendigung des Sabbatjahres mit neuem Elan und neuer Motivation an die gewohnten Arbeitsaufgaben heranzugehen.

Dabei muss ein Sabbatical keinesfalls Nichtstun und Stillstand bedeuten. Die neu erlangte Selbstständigkeit wird nicht selten genutzt, um sich an anderen Tätigkeiten zu versuchen, ein Studium aufzunehmen oder sich in künstlerischer Richtung zu verwirklichen.

Hintergründe: Was du über das Thema Sabbatjahr wissen solltest

Der Gedanke klingt verlockend? Der Abstand vom Job würde dir guttun, denn du wolltest schon lange eine ganze Litanei an Dingen tun, für die im Alltag einfach kein Platz ist? Dann können dir folgende Tipps und Ratschläge dabei helfen, mehr über das Sabbatjahr zu erfahren und herauszufinden, ob du dich mit einem der vorgestellten Modelle anfreunden kannst.

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Endlich mal reisen, mehr Zeit mit der Familie verbringen oder einfach nur ausruhen. Es gibt viele gute Gründe für ein Sabbatjahr. (Bildquelle: pexels.com / Pixabay)

Was sind die häufigsten Gründe für ein Sabbatjahr?

Dir fallen tausend Gründe ein, dem gewohnten Job für einige Zeit den Rücken zu kehren? In der Tat können für die berufliche Auszeit eine ganze Reihe von Fakten sprechen:

  • neue Kräfte sammeln
  • berufliche Neuorientierung
  • berufliche Weiterbildung
  • familiäre Gründe
  • Selbstfindung
  • private Gründe
  • soziales Engagement

Schauen wir uns diese Aspekte etwas näher an und listen auf, welche konkreten Tätigkeiten darunter fallen.

  • Neue Kräfte sammeln: den Kopf freibekommen, einen drohenden Burnout abwenden, Erholung und Wellness
  • Berufliche Neuorientierung: artfremde Tätigkeiten ausprobieren, Umschulung, Studium aufnehmen, handwerklich und kreativ arbeiten, eigenes Geschäft aufbauen
  • Berufliche Weiterbildung: Fremdsprache lernen, Lehrgang absolvieren, Aufstiegsmöglichkeiten ausloten
  • Familiäre Gründe: Kinder erziehen, Angehörige pflegen, Auslandsaufenthalt, Partner beruflich unterstützten
  • Selbstfindung: Weltreise, Gang ins Kloster, Hobbys pflegen, Wünsche erfüllen
  • Private Gründe: Heiraten, Auswandern, autark leben
  • Soziales Engagement: Hilfsorganisationen unterstützen, ehrenamtlich arbeiten, Entwicklungsprojekte im Ausland unterstützen

Die Liste ließe sich wahrscheinlich endlos fortsetzen. Letztendlich zählt die eigene Motivation, diesen Schritt zu gehen und das Sabbatjahr als wichtigen Lebensabschnitt und Möglichkeit zu mehr Selbstbestimmung und Veränderung zu begreifen.

Gibt es einen gesetzlichen Anspruch auf ein Sabbatjahr?

Das Arbeitsrecht in Deutschland sieht keinen gesetzlichen Anspruch auf ein Sabbatjahr vor. Eine Ausnahme stellen Angestellte im öffentlichen Dienst, Lehrer und Beamte dar.

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Das Sabbatjahr für Beamte

Wer im öffentlichen Dienst beschäftigt ist, findet eine entsprechende Regelung in § 91 Absatz 1 des Bundesbeamtengesetzes (BBG). Das Sabbatjahr ist geknüpft an einen Antrag auf Teilzeitbeschäftigung.

Während der vertraglich geregelten Teilzeit wird aber weiterhin Vollzeit gearbeitet. So baut sich ein Guthaben auf, welches später in ein Sabbatjahr investiert werden kann. Dies kommt dann einem bezahlten Urlaub gleich.

Das Sabbatjahr für Tarifbeschäftigte

Die Angestellten des öffentlichen Dienstes können eine entsprechende Regelung in § 10, Absatz 6 TVöD finden. Der Arbeitgeber kann unter Einbeziehung des Personalrates den Antrag auf die Vereinbarung eines Langzeitkontos stellen.

Im Tarifvertrag der Länder findet das Sabbatjahr in § 6, Absatz 2 wörtliche Erwähnung.

In der freien Wirtschaft sind entsprechende Vereinbarungen ebenfalls nicht ausgeschlossen. In den meisten Fällen fehlt hier jedoch der Rechtsanspruch. Ob entsprechende Arbeitszeitmodelle angeboten werden, liegt dann allein im Ermessen des jeweiligen Arbeitgebers. In kleinen Betrieben erscheint die Chance auf ein Sabbatical eher unwahrscheinlich.

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In der freien Wirtschaft gibt es keinen rechtlichen Anspruch auf ein Sabbatjahr. Hier musst du den Chef davon überzeugen, dir eine Auszeit vom Job zu geben. (Bildquelle: unsplash.com / Clem Onojeghuo)

Flexible Arbeitszeitregelungen bieten jedoch vielen Arbeitskräften die Chance, auf ein Sabbatjahr hinzuarbeiten. Dabei ist es von Vorteil, die Gesetzeslage zu kennen. So existiert beispielsweise seit 1998 ein Gesetz zur sozialrechtlichen Absicherung von flexiblen Arbeitszeiten. Befristete Verträge und Teilzeitarbeit werden seit dem Jahre 2001 in einem weiteren Gesetzestext geregelt.

Lehnen Arbeitgeber ein Sabbatjahr ab, bleibt dem Beschäftigen die Option der Teilzeitarbeit. Diese ist gesetzlich geregelt und wer seine Arbeitszeit reduziert, gewinnt automatisch mehr Zeit, um eigene Wünsche und Ideen umzusetzen.

In den einzelnen Bundesländern gibt es unterschiedliche Regelungen.

Hier einige Beispiele:

  • Bayern: Im Bayerischen Beamtengesetz ist das Sabbatjahr geregelt. Üblich sind Zeiträume zwischen drei und sieben Monaten.
  • Nordrhein-Westfalen: Das Landesbeamtengesetz regelt das Sabbatjahr in Artikel 80. Die Regel sind Modelle über eine Spanne von zwei bis fünf Jahren. Diese werden durch Teilzeitarbeit oder Freistellung umgesetzt.
  • Sachsen: Genaue Regelungen werden nicht getroffen., In der Praxis sind für Angestellte des Öffentlichen Dienstes alle üblichen Modelle möglich., Letztlich zählt, was zwischen Arbeitnehmer und Arbeitgeber individuell vereinbart wird.
  • Bremen: In Bremen ist es üblich, innerhalb von vier bis sieben Jahren ein bezahltes Sabbatjahr anzusparen und dieses am Ende des genannten Zeitraumes abzufeiern.

Muss ein Sabbatjahr ein Jahr dauern?

Ein Sabbatjahr muss nicht zwingend ein Jahr dauern. Es sind ganz unterschiedliche Modelle möglich. Weit verbreitet sind berufliche Auszeiten zwischen drei und zwölf Monaten. Darüber hinaus gewähren Firmen ihren Mitarbeitern häufig bis zu fünf Jahre unbezahlte Freistellung, ohne dass diese befürchten müssen, ihren Job zu verlieren.

Weit verbreitet ist auch das Ansparen von Überstunden auf einem Arbeitszeitkonto, welches dann bei Bedarf auf einmal aufgebraucht werden kann. Wir gehen im nächsten Abschnitt noch genauer auf die verschiedenen Modelle des Sabbatjahres ein.

Welche Formen von Sabbatical gibt es?

Für die berufliche Auszeit sind verschiedene Modelle möglich. Diese sind nicht zuletzt vom Arbeitgeber und den eigenen finanziellen Möglichkeiten und persönlichen Voraussetzungen abhängig.

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Sabbatjahr durch Lohnverzicht

Eine klassische Möglichkeit der Finanzierung des Sabbaticals ist der Lohnverzicht. Der Mitarbeiter verzichtet über einen gewissen Zeitraum auf einen Teil seines Gehalts. Dieses wird in der Zwischenzeit angespart und nach Ablauf des Zeitraumes für die Finanzierung der beruflichen Auszeit verwendet.

So werden beispielsweise sechs Jahre lang nur sechs Siebtel des Gehalts ausgezahlt. Während seines Sabbatjahres erhält der Angestellte dann 85 Prozent seines Gehaltes und bleibt weiterhin versichert.

Teilzeitarbeit

Das Arbeiten in Teilzeit ist eine Option, wenn es dir darum geht, im Job etwas kürzerzutreten, du aber dein gewohntes Umfeld nicht verlassen willst. Du arbeitest wie gewohnt weiter, bist aber früher daheim und kannst dich deiner Familie und deinen Hobbys widmen oder dich vor Ort sozial engagieren.

Langzeitkonto

Viele Betriebe richten ihren Mitarbeitern Langzeitkonten ein, welche über längere Zeit geführt werden. Dies ist zum Beispiel die Regel, wenn es nicht automatisch zu einer Auszahlung von Überstunden kommt.

Nach mehreren Jahren haben sich meist einige arbeitsfreie Wochen oder Monate angesammelt, welche zusammenhängend abgefeiert werden können. Dies muss unter Berücksichtigung des Bundesurlaubsgesetzes geschehen.

Zeitwertguthaben

Dieses Modell kommt in etwa dem Arbeitszeitguthaben gleich. Jedoch werden hier nicht nur die Überstunden erfasst, sondern auch Weihnachtsgeld, Urlaubsgeld oder sonstige Boni inkludiert.

Diese Möglichkeit muss im Arbeitsvertrag erfasst werden. Weiterhin sollten Arbeitnehmer sich gegenüber möglicher Firmenpleiten absichern. Dies kann über ein Contractual Trust Arrangement, kurz CTA geschehen.

Beurlaubung

Dies ist kein klassisches Modell für das Sabbatjahr, aber eine Möglichkeit, ohne langen Vorlauf Abstand vom Job zu gewinnen. Wer für einige Wochen mehr Zeit für seine Familie benötigt, sich beruflich orientieren möchte oder einen längeren Aufenthalt im Ausland plant, kann sich beurlauben lassen.

Er erhält dann zwar kein Gehalt, die Arbeitgeber sind aber meist bereit, einen Zeitraum von einigen Wochen zu überbrücken, ohne dass der eigene Job gefährdet ist.

Sabbatjahr: So planst und gestaltest du dein Sabbatical optimal

Steht der Wunsch fest, ein Sabbatjahr einzulegen, sollte dem eine eingehende Planung vorausgehen.

Es ist wichtig, dass sich die Auszeit vom Job mit deinen privaten und beruflichen Plänen deckt und du dies letztlich auch gut in deinem Lebenslauf verkaufen kannst.

Wann bietet es sich an, ein Sabbatjahr einzulegen?

Es gibt immer Momente im Leben, wo einfach die Zeit gekommen ist, verschiedene Dinge zu überdenken und neu zu ordnen. Daher lässt es sich eigentlich nicht verallgemeinern, wenn denn der richtige Zeitpunkt für ein Sabbatjahr ist.

In folgenden privaten wie beruflichen Situationen bietet sich ein Sabbatical an:

  • nach Ende der Schulausbildung
  • nach dem Abitur
  • nach dem Studium
  • beim Wunsch nach beruflicher Neuorientierung
  • beim Wunsch nach Selbstständigkeit
  • bei drohender Überarbeitung und Überlastung

In jedem Fall solltest du dir gut überlegen, ob die berufliche Auszeit einen individuellen Nutzen bringt und sich mit den beruflichen Plänen vereinbaren lässt.

Wie kann ich meinen Chef von einem Sabbatjahr überzeugen?

Für die Gewährung eines Sabbatjahres gibt es verschiedene Vorgaben. Fakt ist, um deinen Plan in die Tat umzusetzen, musst du zunächst deinen Chef von Sinn und Notwendigkeit des Fernbleibens vom Job überzeugen.

Am ehesten wird dies gelingen, wenn du dahingehend argumentiert, dass die Firma letztlich einen Nutzen aus deinem Fernbleiben zieht.

Gute Gründe dabei sind:

Berufliche Weiterbildung

Das Sabbatjahr mit einer beruflichen Weiterbildung zu verbinden, ist eines der besten Argumente. Die Voraussetzung hierfür ist, dass du einen Lehrgang findest, welcher in dein Berufsbild passt und es sich um Fähigkeiten handelt, welche du in zukünftige Projekte des Unternehmens einbringen kannst.

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Kostenersparnis

Einige Sabbatjahre sind unbezahlt, bei den meisten gängigen Modellen werden Lohn oder Überstunden angespart. Letztlich spart der Arbeitgeber in jedem Fall Kosten ein. Dies ist besonders dann ein Argument, wenn sich das Unternehmen nicht gerade rosigen Zeiten gegenübersieht. So lassen sich durch ein Sabbatjahr sogar Entlassungen vermeiden. Du behältst deinen Arbeitsplatz und dem Chef kostet dein Sabbatical keinen Cent.

Horizont erweitern

Du möchtest mit deinen Talenten und Möglichkeiten experimentieren. Neue Interessen wecken und fremde Tätigkeitsfelder erschließen. Neuland zu betreten, kann auch für den Arbeitgeber reizvoll sein. Kommst du mit neuen Erfahrungen und Erkenntnissen in den alten Job zurück, kann dies eine Bereicherung darstellen und neue Impulse für die Firma beinhalten.

Verständnis wecken

Private Gründe sind überzeugende Argumente. Auch der Chef besitzt Familie und diesbezüglich Verantwortung. Daher wird er es kaum ablehnen können, wenn es darum geht, mehr Zeit für die Kinder erübrigen zu wollen, den Partner zu entlasten oder ein Familienmitglied zu pflegen.

Berge

Es gibt einige Argumente, mit denen du deinen Chef davon überzeugen kannst, dich ins Sabbatical gehen zu lassen. Versuche dabei besonders auf die Bedürfnisse der Firma einzugehen. (Bildquelle: pexels.com / Markus Spiske temporausch.com)

Deinen Chef wirst du am ehesten überzeugen, wenn du nicht nur persönliche Gründe anführst, sondern die Situation auch mit den Augen deines Chefs betrachtest. So ist es von Vorteil, Vorschläge für deine Vertretung einzubringen und zu signalisieren, dass du bereits eine Lösung für die Aufgabenverteilung während deiner Abwesenheit parat hast.

Dies zeigt dem Vorgesetzten, dass du Interesse an der Firma hast und dir der ungestörte Betriebsablauf auch während deiner Abwesenheit am Herzen liegt.

Wie bin ich während des Sabbaticals kranken- und sozialversichert?

Wer das Teilzeitmodell wählt, bleibt während des Sabbatjahres wie gehabt kranken- und sozialversichert. Die Zahlung des verkürzten Gehaltes erfolgt während der Auszeit regelmäßig.

Auch über einen Jahresarbeitszeitvertrag ist die Absicherung im Krankheitsfall gegeben und die Rentenbeiträge laufen weiter wie gehabt.

Wenn du dich komplett zurückziehst und eine unbezahlte Auszeit nimmst, erlischt auch der Versicherungsanspruch. Dann solltest du dich selbst um die Krankenversicherung kümmern und auch die Einzahlung in die Rentenkasse absichern, damit dir später im Alter keine finanziellen Einbußen entstehen.

Wie regele ich die Rückkehr in den Job?

Wenn aktuell auch das anstehende Sabbatjahr Priorität besitzt, die Rückkehr in den Job sollte nicht vergessen werden. Diesbezüglich solltest du dich in jedem Fall vertraglich absichern. Entweder die Modalitäten werden im Arbeitsvertrag festgehalten oder es wird ein gesonderter Vertrag aufgesetzt.

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Wer dies versäumt, muss damit rechnen, dass er zwar im Unternehmen weiterbeschäftigt wird, die alte Position aber zwischenzeitlich neu vergeben wurde.

Wir empfehlen das Aufsetzen eines Sabbatical-Vertrages mit folgenden Schwerpunkten:

  • Beginn des Sabbatjahres
  • Ende des Sabbatjahres
  • Kündigungsschutz während der Abwesenheit
  • Erreichbarkeit während der Abwesenheit
  • Vergütungsregelung während des Sabbatjahres
  • Regelungen zu Versicherungsleistungen
  • Position und Aufgabenverteilung nach der Rückkehr in den Job

Achte auf den Wortlaut des Schreibens. Häufig ist dort von einem “erweiterten Direktionsrecht” zu lesen. Dies bedeutet, dein Chef kann nach deiner Rückkehr frei entscheiden, wo du eingesetzt wirst. Es gibt in diesem Fall also keine Garantie auf deinen alten Job.

Wir raten zu einer Abfindungsvereinbarung, welche greift, wenn dir eine schlechtere Position als dein aktueller Job zugewiesen wird.

Wie kann ich während des Sabbatjahres meine finanzielle Versorgung sicherstellen?

Die finanzielle Absicherung eines Sabbatjahres ist die wohl wichtigste Frage, wenn du diesen Schritt planst.

Diese kann auf drei unterschiedliche Modelle zusammengefasst werden:

  • auf Gehalt im Vorfeld verzichten (Teilzeitmodell)
  • Überstunden ansammeln
  • unbezahlten Urlaub nehmen

Bei den ersten beiden gängigen Modellen ist die finanzielle Absicherung gegeben. Mit dem Teilzeitmodell werden noch etwa 80 Prozent des gewohnten Gehaltes zur Verfügung stehen. Auch Kranken- und Sozialversicherung sind gesichert.

Wer unbezahlten Urlaub nimmt, muss seine Auszeit selbst finanzieren. Bei entsprechenden Rücklagen kann dies mit den eigenen Ersparnissen geschehen. Bei der Kalkulation sollten eventuelle Mehrkosten bedacht werden:

  • Reisekosten
  • Verpflegungskosten
  • Übernachtungskosten
  • Reparaturen am Fahrzeug
  • Reparaturen in der Wohnung
  • Steigende Strom- und Heizkosten bei Aufenthalt daheim
  • laufende Versicherungen

Das Einkommen kann mit einem Minijob aufgebessert werden. Wer nicht vorhat zu verreisen, kann in der eigenen Firma nachfragen. Der Chef kann aber auch Nebentätigkeiten in anderen Branchen in der Regel nicht untersagen.

Was sollte ich während des Sabbaticals machen?

Einige Punkte haben wir bereits angesprochen, um die Welt reisen oder einfach abschalten und sich Ruhe gönnen, sind wohl die gängigsten Optionen. Sicherlich könntest du spontan zehn Dinge nennen, die du gern erledigen würdest, wenn die Zeit dafür ausreichen würde.

Entspannen

Die meisten Menschen nutzen ein Sabbatjahr, um mal richtig auszuspannen, zu reisen oder etwas neues zu lernen. Was du in deinem freien Jahr machst, ist ganz deiner Kreativität überlassen. (Bildquelle: unsplash.com / Eli DeFaria)

Während eines Sabbatjahres ist die Zeit nicht mehr das Problem, stell dir die Frage und du wirst deine ganz eigene Antwort finden. Lässt sich diese mit den hier genannten Rahmenbedingungen vereinbaren, steht fest, wie du die nächsten Wochen und Monate verbringst.

Für alle Unschlüssigen hier noch einige Anregungen:

  • autarkes Leben auf Bauernhof oder Farm
  • sein eigenes Buch schreiben
  • eine Fremdsprache lernen
  • Auszeit im Kloster nehmen
  • im örtlichen Tierheim mithelfen
  • Körper entgiften
  • Ernährungsweise ändern
  • neue Sportarten ausprobieren
  • eigenen Blog starten

Wie verkaufe ich das Sabbatjahr in meinem Lebenslauf?

Eine Lücke im Lebenslauf erweckt keinen guten Eindruck bei potentiellen Arbeitgebern. Du solltest bei den Angaben bei der Wahrheit bleiben. Es gibt einen Grund für das Sabbatjahr, du hast dir Gedanken gemacht und die Entscheidung für dich getroffen.

Eine berufliche Neuorientierung, ein Aufenthalt im Ausland, mehr Zeit für die Familie oder die Pflege von Angehörigen sind Punkte, welche durchaus im Lebenslauf Erwähnung finden können und für Aufgeschlossenheit, Lernfähigkeit, Empathie und soziale Kompetenz sprechen.

Fazit

Es gibt viele Gründe, sich eine Auszeit vom Berufsleben zu gönnen. Ebenso kommen verschiedene Modelle in Frage, welche der Umsetzung dieses Vorhabens dienen. Für Beamte und Angestellte im Öffentlichen Dienst gibt es entsprechende Regelungen. Ansonsten bieten die meisten Arbeitgeber flexible Arbeitszeitmodelle an.

Wer ein Sabbatjahr von langer Hand plant, kann sich ein finanzielles Polster in Form von Gehaltsverzicht oder angesparter Überstunden anlegen und muss sich auch über die soziale Absicherung keine Gedanken machen.

Spontane Freistellungen sind zwar individuell verhandelbar, die finanzielle Absicherung liegt dann aber in deiner Hand. So kann eine Sabbatical für eine berufliche Neuorientierung genutzt werden. Auch Umschulungen oder Nebenjobs sind möglich.

Weiterführende Literatur: Quellen und interessante Links

[1] https://www.arbeitsrechte.de/sabbatjahr/

[2] https://www.natucate.com/natucate-blog/sabbatical/sabbatjahr-im-oeffentlichen-dienst/

[3] https://www.freiwilligenarbeit.de/sabbatjahr-sabbatical.html

[4] https://www.ef.de/sabbatical/

[5] https://www.arbeitsvertrag.org/sabbatical/

Bildquelle: unsplash.com / Simon Migaj

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